Rezension

Schwere Zeiten für die Kommissarin

Kirchenasyl -

Kirchenasyl
von Marion Stadler

Bewertet mit 5 Sternen

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob das Leben der Kommissarin Mary endlich in ruhigen Bahnen verläuft Doch man darf sich nie zu sicher sein und so ist es auch im beschaulichen Essing.

Zunächst wird ein schwer verletzter junger Bosnier in der Kirche gefunden. Niemand scheint ihn zu kennen. Warum also Essing und dann noch in der Kirche ?Und wen meinte er mit Maria - seine letzten Worte ? Die Spekulationen schießen ins Kraut. Auf der Suche nach der ominösen Maria müssen zu meiner Erheiterung die Marias von Essing befragt werden. Mein Fazit, Kriminalbeamten haben es nicht immer leicht.

Dann betritt eine neue Staatsanwältin die Bühne. Was als mögliche Verbesserung gegenüber Staatsanwalt Übelacker erschien, wird schnell zum Ärgernis. Sämtliche Männer sind von der Neuen hingerissen. Auch Marys Toni ?

Marys Fall nimmt ein immer größeres Ausmaße an. Die dabei offenbarte Brutalität war für mich kaum zu ertragen.

Doch Mary wird durch ihre schlimmen persönlichen Probleme immer wieder abgelenkt. Toni hat sie hintergangen. Alle wissen davon und sie erfährt es als letzte. Wie soll sie mit dem Vertrauensbruch umgehen. Ich gebe zu, diese privaten Probleme haben mich mindestens genauso gefesselt wie der packende aktuelle Fall. Ich konnte Mary und ihre Enttäuschung sehr gut verstehen und von Toni , den ich bisher als liebevollen und fürsorglichen Ehemann kennenlernen durfte, war ich sehr ernüchtert.

Mit göttlicher Hilfe kann Mary den Fall lösen. Die Motivation des Täters hat mich deprimiert und gleichzeitig wütend gemacht. Mitleid wollte sich nicht einstellen.

Anders als in den Vorgängerbänden endet der Krimi nicht harmonisch , sondern mit einem fiesen Cliffhänger.

Insgesamt war es wieder großes Kino, Mary bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Ich fand die Mischung aus privaten Problemen und aktueller Ermittlung sehr gelungen.