Rezension

Schwiegersöhne in spe mit Familienanschluss

Die Liebhaber meiner Töchter - Kati Naumann

Die Liebhaber meiner Töchter
von Kati Naumann

Bewertet mit 5 Sternen

Nina ist Mutter von drei Töchtern, alle um die 20 Jahre alt. Deren Freunde wohnen auch seit nahezu drei Jahren bei Nina und ihrem Mann Peter. Sie gehören schließlich zur Familie. Dann jedoch machen die Mädchen Schluss mit ihren Kerlen und ziehen nach einem Streit mit Nina, die die drei zum Einlenken bewegen will, geschlossen aus. Mitleid und die Furcht vor einem leeren Zuhause lassen Nina die Jungs wieder aufnehmen. Vielleicht lassen sich die Beziehungen ja wieder kitten. Die Jungs erhalten alle überschüssige Liebe von Nina, entpuppen sich jedoch als egoistische Schmarotzer. Das erkennt zunächst leider nur Peter, der die Flucht zu seinen Kindern ergreift. Wie wird Nina den chaotischen Alltag mit den Jungs meistern? Vor allem – ob und wie wird sie die drei wieder los?

 

Die Autorin nimmt sich in sehr humorvoller Weise des ernsten Themas an, wie Mütter ihre Kinder loslassen müssen. Gleichzeitig werden Mutter-Tochter-Beziehungen auf zwei Ebenen beleuchtet (die von Nina zu ihren Töchtern und im Vergleich dazu die ganz anders geartete zu ihrer eigenen Mutter). Jede Mutter kann aus dem Buch lernen, sich besser nicht wie Nina zu verhalten und nicht völlig in der Mutterrolle aufzugehen.

 

Das Buch lässt sich gut lesen. Die Protagonistin plaudert gleichsam aus dem Nähkästchen und reiht Erlebnisse aus ihrem Familienleben aus Vergangenheit und Gegenwart aneinander. Da kommt es dann schon einmal zu Zeitsprüngen, die aber gut in Ninas chaotisches Umfeld passen.

 

Ein sehr vergnüglicher, rundum gelungener Roman.