Rezension

Schwieriges Thema

Das schmutzige Geld der Diktatoren
von Florian Horcicka

Bewertet mit 4 Sternen

Woran denkt man beim Thema Österreich? Vielleicht an die musikalische Vergangenheit der Wiener Klassik, an schöne Urlaubsorte mit tollen Sehenswürdigkeiten oder auch an einige kulinarische Spezialitäten. Doch die wenigsten Leute werden bei Österreich wohl an einen der beliebtesten Orte für Geldgeschäfte denken, mit denen Diktatoren, Politiker und Geschäftsleute ihr Geld heimlich beiseite schaffen. Doch genau das belegt Florian Horcicka in seinem Buch „Das schmutzige Geld der Diktatoren“. Er beschreibt ausführlich, wie arabische Diktatoren und russische Oligarchen, Machthaber und Politiker ihre Gelder in sichere Länder wie Österreich, aber auch Deutschland, Liechtenstein und Schweiz bringen, und wie das ganze durch unsere Bankgesetze und Freundschaften im Wirtschafts- und Politikbereich möglich ist.

Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gut gefallen. Trotz Schwerpunkt Österreich sind die Berichte auch für deutsche Leser interessant. Es tauchten sehr viele Namen auf, die man aus der Presse kannte, viele (gerade österreichische ) Namen waren mir aber nicht wirklich bekannt. Das Buch ist allerdings nicht ganz einfach zu lesen, da es häufig viele Namen, Orte und Zahlen aneinanderreiht. Für mich als jemanden, der keine Ahnung von Wirtschaft hat, ist es da oft schwierig, den Überblick zu behalten. Ein Register der Personen wäre auch für das bessere Verständnis sinnvoll gewesen. Insgesamt ist der Inhalt aber interessant, wenn er auch so geballte Informationen enthält, dass man sie nicht beim einmaligen Lesen aufnehmen geschweige denn behalten kann.

Gerade für am Thema interessierte Leser ein sehr informatives Buch. Ohne jede Vorkenntnisse zum Thema aber nur bedingt geeignet.