Rezension

Sechs unterschiedliche Handschriften

Pechschwarzer Sommer - -

Pechschwarzer Sommer
von -

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Anthologie enthält sechs Kurzkrimis, die den Monaten April bis September zugeordnet sind.

Jeder der Autoren hinterlässt dabei seine ganz persönliche Handschrift. Dadurch sind die Geschichten, die jede etwa 100 Seiten umfasst, sowohl vom Inhalt als auch vom Schriftstil unterschiedlich.

Im „Preis der Muse“ wurde ich als Leser mit einem komplexen Geflecht aus Phantasie und Wirklichkeit konfrontiert.

In „Der weiße Clown“ wird der Spieltrieb junger Leute geschickt missbraucht.

„Deutschland, kein Sommermärchen“ gehört zu meinen Favoriten. Zum einen hat mir die Rahmenhandlung zugesagt, zum anderen mag ich Krimis, wo wenig Blut fließt. Außerdem waren die Ermittlungen logisch gut nachvollziehbar.

Auch hinter „Inselkind“ verbirgt sich eine überzeugende Idee, die mir sehr gut gefallen hat. Eine junge Frau wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

„Deichgräber“ hatte ich schon vor einiger Zeit als Einzelexemplar gelesen und rezensiert. Die Autorin ist immer für Überraschungen gut.

In der letzten Geschichte werden gekonnt zwei Erzählstränge zusammengeführt. Eine Ermittlerin trifft an der neuen Arbeitsstelle ein und bekommt es gleich mit einem Psychopathen zu tun.

Auf ihre eigene Art ist es jedem der Autoren gelungen, auf wenigen Seiten die Protagonisten zu charakterisieren und Spannung aufzubauen. In den meisten der Geschichten wurde Wert auf Lokalkolorit gelegt, ob in Dresden, der bayrischen Provinz oder der Insel Borkum. Meist blieb es bei der Beschreibung von Land und Leuten, nur im Norden war der typische Dialekt mit eingeflochten.

Es ist schwierig, so unterschiedliche Geschichten in ihrer Gesamtheit zu bewerten. Am liebsten würde ich 4,5 Sterne geben, da mir drei der Geschichten besonders gefallen haben.

Das Cover veranschaulicht gut das Anliegen des Buches. Die kurzen Bemerkungen zu jeden Autor empfinde ich als positive Zugabe.