Rezension

Sehr beeindruckende und inspirierende Biografie!

I Am Malala - Malala Yousafzai, Christina Lamb

I Am Malala
von Malala Yousafzai Christina Lamb

Bewertet mit 5 Sternen

Malala Yousafzai wuchs in einem kleinen Dorf in Pakistan auf und legt in ihrer Autobiografie auch kurz die die historische und politische Situation des Landes dar. Eine Situation, die geprägt ist von Kriegen und Konflikten, und vor allem auch den Interventionen Russlands und Amerikas, die einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entstehung des islamistischen Terrorismus in dem Land hatten.
In dem Kontext dieses Terrorismus in Form der Taliban wächst Malala auf. Die Taliban verweigert Mädchen das Recht auf Bildung, aber Malalas Vater vermittelt ihr ein Bild von Bildung als hohem Wert. Er setzt seinen Traum von einer eigenen Schule um, kämpft gegen die Taliban und ermutigt Malala, es ihm gleich zu tun. Und so gibt Malala schon als junges Mädchen Interviews oder hält Reden.

Malala liebt trotz allem ihr Land und vermittelt so ein Bild von diesem, dass man ihre Gefühle nachvollziehen kann. Sie beschreibt auch ihr alltägliches Leben unter den Taliban, unter der ständigen Angst, aber trotzdem auch in seiner Alltäglichkeit, mit all den schönen Momenten und dem Aufwachsen.
Ich war dabei ungemein beeindruckt von ihr. Während sie mit 12 Jahren für die Bildung von Mädchen gekämpft hat, habe ich mich mit gefühlt kindischen Belanglosigkeiten beschäftigt. Nichts hätte mir ferner gelegen, als für Rechte zu kämpfen, deren Bedeutung mir vollkommen unbekannt war - auch, weil ebendiese Rechte, für die Malala kämpft, für mich selbstverständlich waren, für viele Mädchen aber immer noch nicht erreichbar sind.
Das verleiht Demut, gleichzeitig inspiriert Malala aber auch dazu, zu kämpfen und sich für Dinge einzusetzen.

Malala selbst habe ich als sehr mutig, als intelligent, reif und lernbegierig wahrgenommen. Nichtsdestotrotz ist sie in dieser Autobiografie keine überragende Heldin, jedenfalls beschreibt sie sich selbst nicht als solche. Sie ist ein Mädchen mit Ecken und Kanten, Schwächen und Ängsten, das für sein Recht auf Bildung einsteht. Und so erschien es mir gemeinsam mit ihr unglaublich, dass sie am Ende weltbekannt ist, vor den Vereinten Nationen sprechen darf und den Friedensnobelpreis erhält. Heute studiert sie in Oxford und kämpft weiterhin für die Rechte von Mädchen auf der ganzen Welt.

Ihre Geschichte ist mitnehmend, sie stimmt fassungslos, verzweifelt, aber auch hoffnungsvoll, und letztendlich ist der Teil mit dem Erschießen nur ein kleiner Part nach ihrem langen Kampf für Bildung. Sie zeigt, dass auch ein einzelner, scheinbar unbedeutender Mensch etwas bewirken kann, was mich enorm beeindruckt hat.

Fazit: Sehr beeindruckende Autobiografie über ein Mädchen, das schon in jungem Alter gegen den Terrorismus und für das Recht auf Bildung gekämpft hat!