Rezension

sehr berührendes, diverses Bilderbuch

Mieko tanzt -

Mieko tanzt
von Mariko Miyata-Jancey

Mädchen und Ballett- da kommwn zumindest mir klare Bilder von tanzenden Mädchen in weißen Strumpfhosen und weißen Trainingsgewändern oder gar Tütüs für die Aufführung. Und natürlich der Dutt. Ich hab selbst etliche Male einen meiner Nichte gesteckt... Hach ja. Aber was, wenn man sich da drinnen gar nicht so wohlfühlt? Gar keine langen Haare haben will? Mieko geht es so. Sie ist ein Mädchen mit schwarzen langen Haaren, die mit ihrer Schwester dann beschließt, die Haare abzuschneiden. Und wer braucht schon Strumpfhosen? Die Mutter kauft ihr stattdessen kurze Shorts und ein wunderbar buntes Gewand. Und als dann im Tanzkurs auch neue Mädchen sind, beginnt das Herz der kleinen Mieko höher zu schlagen, wenn ein bestimmtes süßes Mädchen mit langem Zopf zu tanzen beginnt....

Dieses Bilderbuch ist herrlich! Es gibt darin alles: den schwulen Tanzlehrer, ein Mädchen mit ersten, zarten Gefühlen zum gleichen Geschlecht, die tolerante und total coole Schwester, die Selbstzweifel, die vielen Farben. Ich mochte das Buch sehr gern. Wir haben es gemeinsam gelesen gleich beim ersten Mal und hat es auch gefallen. Mieko ist zwischendurch auch so gezeichnet, dass ich auch unsicher war, ob sie sich als Mädchen sieht oder nicht. Auch das wird kurz angesprochen. Das fand ich sehr gut aufgegriffen und auch total einfühlsam. Wie Mieko verzweifelt daran, anders zu sein. Und wie sich doch alles wieder gut auflöst und Mieko leichter macht, leicht wie eine Feder. Mich hat das Buch sehr berührt!