Rezension

Sehr emotionale Geschichte über eine schwule Liebe

Der Stammbaum - Paul Senftenberg

Der Stammbaum
von Paul Senftenberg

Eine schwule Liebe und die Angst, dass alles auffliegt – sehr emotional mit überraschendem Ende

Paul und Stefan lernen sich in einem Chatroom für Schwule kennen und verlieben sich beim ersten Treffen. Beide sind verheiratet und wollen es auch bleiben. Ihre Liebestreffen alle 2 Wochen sind für beide die Erfüllung, die sie zu Hause nicht finden.

2 schöne Jahre sind sie glücklich, bis Pauls Frau bei einem Unfall stirbt. Dieses Ereignis wirft Paul völlig aus der Bahn. Er und seine Kinder versuchen sich durch Arbeit abzulenken und finden im Keller einen alten Stammbaum aus Messing. Pauls Idee, was er mit dem Stammbaum anfangen könnte, hat für seine Liebe zu Stefan ungeahnte Folgen.

Als ich das Buch in Händen hielt, wollte ich nur mal kurz reinschnuppern – und konnte nicht mehr aufhören, bis ich es ganz gelesen hatte.

Die Geschichte von Paul und Stefan hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Die familiären Situationen von beiden sind nicht so, wie man es sich bei einer intakten Familie vorstellt. Doch trotz ihrer Liebe zueinander halten Sie jeweils an der Ehe fest. Die Beschreibung der seelischen Qual, die Paul nach dem Tod seiner Frau Edith durchmacht, hat mich tief berührt. Doch sie bewirkt auch eine radikale Veränderung in seinem Denken in Bezug auf die Beziehung zu Stefan, so dass die Geschichte eine ungeahnte Wendung nimmt.

Obgleich einige meiner Fragen unbeantwortet geblieben sind, was wahrscheinlich in der Absicht des Autors lag, hat mich die Liebesgeschichte von Stefan und Paul sehr fasziniert und berührt und ich kann sie nur empfehlen. Als Bewertung erhält sie von mir 4 von 5 Sternen.