Rezension

sehr gefühlvoller Mutter-Tochter-Roman

Unsere Tage am Ende des Sees - Linda Winterberg

Unsere Tage am Ende des Sees
von Linda Winterberg

Bewertet mit 4 Sternen

~Hanna , 16 Jahre, muss mit ansehen, wie ihre Mutter sich, ihre Tochter, ihre Familie und Freunde über ihren Alkoholmissbrauch anlügt und damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern insbesondere das von Hanna, zerstört. Den einzigen Rückhalt findet sie bei ihrem neuen Freund Alex.
Wunderbar hat die Autorin auch hier in diesem Roman die Charaktere und deren inneren Konflikte beschrieben. Da ist die jugendliche Hanna, die immer wieder a ndie Versprechen der Mutter keinen Alkohol mehr zu trinken glaubt. Sie gibt sich oft selbst die Schuld für die Alkohol-Exzesse ihrer Mutter oder findet Entschuldigungen für sie. Eigentlich Augenwäscherei bei Mutter und Tochter. Diesen inneren Kampf von Hanna >Selbstzweifel, Schuldzuweisungen, eigene Bedürfnisse< kann der Leser wunderbar nachvollziehen. Mich hat ihr Schicksal sehr berührt. Bei der bedingungslosen Liebe zwischen Alex und Hanna, ihre heimlichen Treffen am einsamen See, fühlte ich mich streckenweise an meine Jugend zurückversetzt.
Die von Alex verfassten , so gefühlvoll geschriebenen jährlichen Liebesbriefe (und das ein Vierteljahrhundert lang), haben mich immer darauf hoffen lassen, dass sich beide irgendwann nochmals treffen. Ob das passiert: muss jeder selbst nachlesen, denn von mir gibt's eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lese-Sterne.