Rezension

sehr gut, spannend, überraschend, geniales Ende

Die Gerechte - Peter Swanson

Die Gerechte
von Peter Swanson

Bewertet mit 5 Sternen

Von Peter Swanson stammt „Die Gerechte“. Er hat schon viele Bücher veröffentlicht, aber dieses ist das erste von ihm, dass mir unter die Augen geriet.
Täuschen, tricksen, oder: wer manipuliert am besten wen? Diese Frage stellt sich hier zwischen einigen wenigen Protagonisten, die, zumindest zum Teil, um Ehre und Gewissen mit sich selbst streiten. So kommt es einem zunächst vor. Aus der abwechselnden Sichtweise von Ted und Lily, später auch Miranda und zum Schluss noch Kimball, wird eine schier haarsträubende Geschichte erzählt. Die einzige Person, deren Leben wir nur aus den Sätzen der anderen Mitspieler einsehen können, ist das von Brad.
Ted und Lily lernen sich an einer Flughafenbar kennen und schätzen. Er erzählt ihr, dass ihn seine Frau Miranda betrogen hat. Daraufhin bietet sie ihm auf dem gemeinsam bestrittenen Flug den perfekten Mord an seiner Frau an. Wow, das sitzt. Ob er wirklich darauf eingehen soll? Sie bleiben in Kontakt, er soll sich überlegen, ob er es wirklich durchziehen will.

In Rückblenden erleben wir, wie das Leben von Lily begann, wie schräg ihr Elternhaus ist, wie sie mit der Schule und Studium zurechtkam. Von Streitereien unter Mitschülern, Eifersüchteleien und vielem mehr. Und auch, warum und wie sie darauf kommt, einem ihr völlig fremden Mann einen Mord anzubieten. So viel sei verraten, es ist natürlich nicht der erste Mord, den sie begehen würde.
Bei den Einsichten in das Leben von Ted geht es schon viel ruhiger zu. Er macht einen guten Job, verdient viel Geld und lernt auf einer Party eine wunderbare Frau kennen: Miranda. Sie ist in kleineren Verhältnissen aufgewachsen und genießt die Vorzüge des Geldes durch die Heirat. Auch dadurch, dass sie unbedingt ein tolles Haus bauen möchte. Der Bauherr, Brad, wird nach Strich und Faden von allen Beteiligten ausgenutzt. Er ist der grobe Klotz in der Geschichte, die arme Sau, die glaubt, dass er, wenn er alles macht, was Miranda will, sich ins gemachte Nest setzen kann.
Kimball ist der Polizist, der unbedingt all die Morde in der Geschichte aufklären will, die hier so passieren und in der Vergangenheit wohl passiert sind. Doch Lily wäre nicht Lily, wenn sie nicht gründlich wirklich alle Spuren beseitigt hätte. Kimball stalkt regelrecht eine der Frauen, die er für die wahre Strippenzieherin hält und kann von seiner Partnerin kaum eingefangen werden.
Nach und nach kommen die perfiden Wahrheitsstränge ans Licht und es wird klar, warum es so wenige Protagonisten im Thriller von Swanson schaffen, eine dichte Spannung aufrechtzuerhalten.
Die trickreich in Szene gesetzten Nebenpersonen wie Eltern und Freunde, Bekannte und Verwandte der fünf Hauptpersonen verbinden sich wie von selbst wie ein riesiges Spinnennetz.
Und den perfekten Mord? Tja, ob es den gab oder gleich mehrere, das muss man schon selbst herausfinden. Eine wirklich spannende Geschichte, die Lust auf mehr von Swanson macht.
Über den Autor findet sich folgendes:
Peter Swanson studierte am Trinity College, der University of Massachusetts in Amherst und am Emerson College in Boston und hat Abschlüsse in kreativem Schreiben, Pädagogik und Literatur. Er veröffentlichte Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen namhaften Magazinen wie The Atlantic. Mit seinem Thriller »Die Gerechte« gelang ihm ein internationaler Bestseller. Der Roman wurde von der Presse begeistert besprochen und für einen Ian Fleming Steel Dagger Award nominiert. Peter Swanson lebt mit seiner Ehefrau und einer Katze in Somerville, Massachusetts.

Mehr über seine Bücher findet man im Netz.