Sehr interessanter Briefwechsel
Bewertet mit 4.5 Sternen
1953 lernt die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren die ehemalige deutsche Sängerin Louise Hartung kennen. Die beiden Frauen beginnen mit einem 11 Jahre andauernden Briefwechsel, der erst mit dem Tode Louise Hartungs enden wird. Louise Hartung hegt intensive Gefühle für die oft melancholische Astrid Lindgren, die allerdings nicht im selben Maße erwidert werden. Der Briefwechsel gibt einen Einblick in die Gefühlswelt dieser zwei Frauen.
Ich bin großer Fan von Astrid Lindgren, und habe schon einiges über ihre Leben und auch Aufzeichnungen von ihr gelesen. Louise Hartung war mir zuvor unbekannt. Interessant war der Briefwechsel in jedem Fall. Man bekommt einen Eindruck vom Leben der beiden Frauen, darüber was ihnen wichtig ist. Wir erfahren ihre Vorlieben in Musik und LIterstur. Sie tauschen sich über ihre gemeinsamen Reisen aus. Dazu gibt es auch einen Austausch über die Veröffentlichung Astrid Lindgrens. Mir selber gefällt die Astrid Lindgren in diesen Briefen sehr gut, ihre Beziehung zu ihrer Familie und ihr gelegentlicher Wunsch nach Einsamkeit. Louise Hartung wird mir dagegen im Laufe des Buches immer unsympathischer, zu fordernd, zu sarkastisch.
Ich selber habe während der Lektüre auch gerne mal nachgesehen, welche Sachen die beiden Frauen gelesen haben und was ihnen gefallen hat. Mir gefallen auch die Schilderungen des "Alltäglichen" insbesondere in den Briefen Lindgrens sehr gut. Das Buch hat keine besonders spannenden Highlights, es ist einfach nur ein interessanter Einblick in das Leben zweier unterschiedlicher Frauen. Doch es ist dabei so fesselnd, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Fazit: wenn jemand Astrid Lindgren mag, oder einfach gerne Briefwechsel liest - unbedingt lesen!