Rezension

Sehr kreative Mischung aus Sci-Fi, Fantasy und Realität mit kleiner Kritik

Alle Vögel unter dem Himmel - Charlie Jane Anders

Alle Vögel unter dem Himmel
von Charlie Jane Anders

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext

„Patricia Delfine merkt früh, dass sie eine Hexe ist. Schließlich kann sie mit den Vögeln sprechen – oder konnte es früher zumindest einmal (an jenem warmen Sommertag). Laurence Armstead ist ein Nerd: Schon als Highschool-Schüler erfindet er in seinem Kinderzimmer eine Zeitmaschine, die es ihm erlaubt, zwei Sekunden in die Zukunft zu reisen. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, werden sie schnell Freunde.
Gegen Ende der Schulzeit verlieren sie sich aus den Augen, nur um sich einige Jahre später in San Francisco wiederzutreffen: Doch der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig: Die Welt wird gerade von einer ökologischen Katastrophe heimgesucht: Ganze Regionen versinken im Meer, Flüchtlingsströme durchziehen die Welt. Wissenschaftler wie Hexen suchen nach einem Ausweg, können sich jedoch nicht einigen. Laurence und Patricia finden sich auf unterschiedlichen Seiten der Auseinandersetzung wieder und müssen sich fragen: Wem können wir trauen, wenn die Welt aus den Fugen gerät, dem Verstand oder dem Gefühl?“

 

Gestaltung

Für einen Science-Fiction-Roman ist das Cover ziemlich außergewöhnlich und unscheinbar – und genau das macht es gerade zu einem besonderen Hingucker. Vor dem blauen Hintergrund sehen die Vögel und Sterne sehr schön aus. Zudem wirkt das Cover auf mich gar nicht so wie das eines Fantasyromanes, vielmehr erinnert es mich an ein Stoffmuster einer Bluse. Das ist mal etwas ganz anderes! Zudem ist es schön schlicht und mit den geradlinigen Buchstaben auch sehr elegant. Dieses besondere Cover passt wirklich hervorragend zu der mehr als besonderen Geschichte dieses Buches.

 

Meine Meinung

Nerd trifft auf Hexe! Wenn das nicht mal eine spannende Grundidee ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Alleine dieser Gedanke hat mich zu „Alle Vögel unter dem Himmel“ greifen lassen und nun auch nach dem Lesen muss ich sagen, dass ich sehr begeistert von der tollen Idee des Buches. Charlie Jane Anders kombiniert hier unsere moderne Realität sowie unsere Alltagsprobleme mit Wissenschaft, Technik und Hexen. Das hat mir wirklich sehr gefallen. Gerade dass die Autorin auch Probleme aufgreift, die sehr aktuell sind, fand ich klasse. So begegnen dem Leser neben Klimakatastrophen wie dem Versinken bestimmter Länder im Meer auch Flüchtlingskrisen. Aktualität pur!

 

Kombiniert wird dies mit einer Liebesgeschichte zwischen der Hexe Patricia und dem Wissenschafts-Nerd Laurence. Hier wurde ich mit manchmal sehr intensiven Liebesszenen überraschz, mit denen ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet hatte. Ich hatte schon erwartet, dass es um die Gefühle zwischen den beiden geht, aber eigentlich hatte ich nicht mit solchen Szenen gerechnet. So gab es einfach ab und an erotische Szenen, die für mich nicht unbedingt nötig gewesen wären und die ich in dieser Geschichte nicht gebraucht hätte.

 

Der Konflikt zwischen den zwei Seiten (Wissenschaft und Hexen) gefiel mir wiederum sehr, denn dies führte zu einigen Komplikationen und Konflikten bei der Suche nach der Lösung der Katastrophen und auch für Patricia und Laurence. Diese Lösungsansätze haben sehr schön leicht futuristische Technik mit Fantasy in Form von Hexen und Magie vermischt, was ich unglaublich kreativ fand.

 

Zudem fand ich die Idee der Autorin, das Buch mit der Kindheit der Protagonisten beginnen zu lassen, sehr klasse. So lernte man Laurence und Patricia schon von klein auf kennen und konnte ihre Denkweisen und Hintergründe viel besser verstehen. Zudem scheut Charlie Jane Anders auch nicht vor Zeitsprüngen, egal wie groß, denn nach der Kindheit erleben wir die Hexe und den Nerd wie sie sich als Erwachsene wiederbegegnen. Hierbei muss ich aber auch anmerken, dass für mich die zweite Hälfte etwas langgezogen wirkte und ich nur mühsam vorankam. Woran dies genau lag, kann ich gar nicht genau benennen, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas, das mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat.

 

Fazit

„Alle Vögel unter dem Himmel“ verbindet Science-Fiction, Fantasy und unsere reale Welt auf kreative Weise. Der Ideenreichtum der Autorin war grandios und vor allem dass sie wirklich aktuelle Probleme und Zeitströmungen eingefangen und deren möglichen, zukünftigen Entwicklungen dargestellt hat, hat mich beeindruckt. Gleichzeitig fehlte mir in der zweiten Hälfte der Handlung ein wenig das gewisse „Mehr“, das mich vollends mitgerissen hätte. Zudem gab es ab und an Szenen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte und die für mich auch nicht zwingend nötig gewesen wären.

Gute 3 von 5 Sternen!

 

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