Rezension

Sehr lebendig...

Die Muschelsucher - Rosamunde Pilcher

Die Muschelsucher
von Rosamunde Pilcher

Rosamunde Pilcher erzählt in "Die Muschelsucher" eine Familiensaga, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Penelope Keeling ist die Tochter des Malers Lawrence Stern, ein Maler viktorianischen Stils. Sie verlebt mit ihm und ihrer französischen Mutter Sophie eine herrliche Kindheit in Cornwall. Doch ihre spätere Ehe wird nicht glücklich. Auch ein Glück mit dem Mann, den sie liebt, ist ihr nicht gegönnt, er fällt im Krieg. Von ihrem Vater besitzt sie das Bild "Die Muschelsucher". Als ihre Kinder feststellen, wie sehr sich der Wert dieses Gemäldes erhöht hat, entbrennt Streit. Doch Penelope will das Bild behalten...

Pilcher entfaltet eine Familiengeschichte, die über Generationen reicht. Lebendig, gefühlvoll und opulent breitet sie vor dem Leser das Leben dieser Familie aus; viele kleine Einzelheiten bringen dem Leser sowohl die Zeit während des zweiten Weltkriegs als auch die Jahre danach näher und zeichnet jeden ihrer Charaktere sehr gut, mit Tiefe und Ecken und Kanten.

Die Figuren werden einem beim Lesen zunehmend vertrauter, man kann sich in sie hineindenken und Sympathie oder Antipathie entwickeln; als Leser glaubt man mittendrin zu sein. Es "menschelt", wirkt aber niemals kitschig. Der ganze Roman strahlt Wärme aus, weil die Erzählweise, der Stil, sehr intensiv menschlich ist.

Der Roman hat mich gepackt, und ich hatte immer wieder den Eindruck, ich sei mittendrin. Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass die Zeitgeschichte integriert war; dadurch wirkt die Geschichte sehr autentisch.

Ein Buch, das es wert ist, gelesen zu werden.