Rezension

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Sehr offen geschrieben, unterhaltsam und auch eine Lektüre zum Schmunzeln

Suche Heimat – biete Bier! -

Suche Heimat – biete Bier!
von Tine Wittler

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man nach gut 25 Jahren Leben in der Großstadt merkt, es ist genug und dies für ein Leben auf dem Land eintauscht, braucht es dazu Mut?! Nein, auch wenn man den Mann und die Stadtkatze zu diesem Neuanfang stark überzeugen muss. Dass es dannein richtiges Kaff, Urton Wittler, ist welches die Autorin aussucht, ein uraltes Bauernhaus im Wendland, einem Runddorf mit ca. 60 Einwohnern, macht doch nichts. Wenn man möchte, ist es kein Problem, mit dem Auto in die Großstadt zu fahren. ☺
Auf gut 256 Seiten von "Suche Heimat - biete Bier!", was als so eine Art von "Biografie" eines Lebensabschnitts der Autorin anzusehen ist, wird man mitgenommen in das neue Leben von Tine Wittler und Anhang.
Die Kapitel sind sowohl unterhaltsam, teils lustig, aber auch mit einer gewissen Portion Selbstironie versehen. Die Dekoqueen auf dem Land, das konnte ich mir so gar nicht vorstellen. Die kurzen Kapitel und der persönliche, ehrliche und humorvolle Schreibstil taten ihr übriges für einen echten Lesegenuss. Die jeweiligen Kapitelüberschriften mit Zusatz machen neugierig auf das was da folgt. Es war mir bis dato nicht bekannt, dass die Wittler in Hamburg eine Kleinkunstbühne hatte. Und ja, diese zieht auch mit um. Platz ist genug in dem großen Bauernhaus.
Was mich beim Lesen beeindruckt hat, ist wie sie mit sich selbst im Reinen ist und dies auch klar und deutlich aufs Papier bringt. Ein Beispiel, als Tine Wittler mit Grippe richtig "flach" liegt. Nun ja wobei das Wort "flach" hier meinerseits etwas ironisch gemeint ist.
Zitat S. 84
... Die Katze liegt ja gern erhöht, und normalerweise kann ich ihr aufgrund der ausladenden Konstitution meiner Körperform selbst im Liegen einen hervorragenden Hochsitz mit Aussicht bieten, aber dieser Tage bin ich in der Waagerechten mehr so eine Art Rüttelplatte." …
Wie schon gesagt, es beeindruckt wirklich wie offen und ehrlich der Einblick in das (Land)-leben ist.
Am Ende meiner Lesereise hat das Buch das Bild, welches ich von der Dekoqueen besaß, in ein anderes Licht gerückt. Positiv. PUNKT!
Es hat mir wirklich Freude gemacht, so viel über Tine Wittler erfahren zu dürfen und macht sie in meinen Augen nur noch sympathischer.