Rezension

Sehr schön, aber nichts für mich

MARCO POLO My Way Reisetagebuch Dschungel - Ralf Christofori

MARCO POLO My Way Reisetagebuch Dschungel
von Ralf Christofori

Souvenirs aus dem Urlaub gesammelt habe ich eigentlich schon immer; Postkarten, Eintrittskarten, Quittungen, Fotos, Münzen. Eine zeitlang, Anfang der 2000er, habe ich auch Reisetagebuch geführt, damit aber schnell wieder aufgehört. Warum weiß ich gar nicht so genau. Beim gründlichen Ausmisten ist mir das Reisetagebuch wieder in die Hände gefallen und ich habe mir fest vorgenommen, damit wieder anzufangen. Was gibt es Schöneres, als besondere Reisemomente und witzige Anekdoten schriftlich festzuhalten? Allerdings ist es gar nicht so leicht, das richtige Reisetagebuch zu finden.

Das erste Reisetagebuch, das ich austesten möchte, ist aus der Reihe My Way von Marco Polo. Hier gibt es verschiedene Designs, ich habe mich für Dschungel entschiedene. Das Tagebuch hat ein handliches Format, der Einband ist flexibel und lässt sich mit einem Gummi zusammenhalten. Inhaltlich ist es so aufgebaut, das es für eine einzige Reise gedacht ist. Auf der ersten Seite kann man eintragen wann man mit wem wohin gereist ist, danach folgen 8 Seiten auf denen man einen Reiseplan erstellen, seine Packliste aufschreiben oder seine Miteisenden vorstellen kann. Diese Seiten sind bläulich und blanko. Danach folgen ca. 134 Seiten, auf denen man seine Reiseerlebnisse niederschreiben kann. Die Seiten sind gepunktet, das heißt weder liniert noch karaiert, sondern nur durch quadratisch angeordnete Punkte strukturiert. Ein guter Kompromiss, wie ich finde. Im Anschluss kommen noch einmal 6 Seiten mit der Überschrift Nach der Reise. Hier kann man wohl Vorsätze oder Pläne für die nächste Reise eintragen, ich glaube aber nicht, das ich diesen Teil benutzen würde.

Im Anschluss an die Tagebuchseiten finden sich einige runde Sticker, die für den Reisebericht genutzt werden können. Auch diese sind in die Themengebiete Vor der Reise, Auf Reisen und Nach der Reise gegliedert. Hier finden sich neben Daumen-Hoch, Herzen, Sternen und Smilies von glücklich bis traurig vor allem Möglichkeiten, den Reisebericht zu gliedern oder ihm Überschriften zu verpassen. Da gibt es beispielsweise "Meine peinlichsten Auftritte" oder "Meine schönsten Momente" oder "Meine Reisebegleiter". In der hinteren Umschlagklappe ist ein bisschen Platz für gesammelte Tickets und Karten.

Ich bin noch nicht sicher, ob diese Art des Reisetagebuchs wirklich für mich geeignet ist. Ich klebe immer sehr viel ein, wodurch das Buch natürlich entsprechend dicker wird und meist bricht der Buchrücken dabei. Der Einband wird zwar sehr flexibel, eine Ringheftung mit herausnehmbaren Blättern wäre für mich aber vermutlich passender Am meisten stört mich jedoch, dass das Buch nur für eine einzige Reise ausgelegt ist. In letzter Zeit mache ich keine großen, mehrwöchigen Reisen mehr, sondern viele kleine, immer nur ein paar Tage. Da erlebe ich zwar auch viel, aber nicht genug, um jedes Mal 134 Seiten mit Text zu füllen. Würde ich jedes Mal für vier oder fünf Tage so ein Reisetagebuch kaufen, wäre mein Schrank sehr schnell voll und ein Großteil der Seiten in den Büchern würde ungenutzt bleiben. Für mich wäre eines praktischer, in dem ich beliebig viele Reisen eintragen kann - zumindest alle Reisen eines Jahres.

Ich denke, das Marco Polo My Way Reisetagebuch ist sicherlich ein schönes Reisetagebuch, aber es ist eher für Reisende gedacht, die eine einzelne große Reise planen und sehr viel schreiben, dafür aber weniger Eintrittskarten, Postkarten & Co sammeln. Für Reisende wie mich, die immer nur ein paar Tage weg sind, dafür aber mehrmals im Jahr, und die sehr viele Dinge einkleben oder einheften wollen, ist es eher weniger geeignet.

(c) Books and Biscuit