Rezension

Sehr schöne Bilder, inhaltlich ein bisschen enttäuschend

Blau Türkis Grün - Mareike Guhr

Blau Türkis Grün
von Mareike Guhr

Bewertet mit 4 Sternen

Was mich am meisten gestört hat: die fehlende Chronologie. Dabei kann man die Routen vorne nach Jahren eingezeichnet sehen, aber im Text springt Mareike Guhr im ersten Teil des Buches vor und zurück. Es beginnt mit den Marquesas – was man noch als eine Art Prolog ansehen könnte – aber dann folgt Haiti. Dabei begann die Fahrt in Lanzarote, Europa. Ich hätte mir auch gewünscht, mehr über den Werdegang einer so talentierten Skipperin zu erfahren und über die Einrichtung und das Alltagsleben auf dem Schiff. Einiges wird kurz gestreift, anderes gar nicht erwähnt.

Bei einem Roman stört mich das inhaltliche Hin- und Herspringen nicht, aber für einen Reisebericht halte ich ein chronologisches Erzählen für besser. Auch hat man den Eindruck, das Buch sei eher für ihresgleichen (Yachties) geschrieben und nicht für den interessierten Laien, denn zu viele Fachausdrücke (Riggcheck, Fender, lenzen, einklarieren u.v.m.) werden nicht erklärt. Ein Glossar fehlt; auch wäre eine detaillierte Karte der kleinen pazifischen Inseln nützlich gewesen, von denen so viele mit Namen erwähnt werden.

Positiv hervorzuheben sind die grandiosen Fotos, die dem Titel gerecht werden, die Gestaltung des Textteils mit unterschiedlichen Schriften und Farben (aber dezent) und den eingestreuten Zeichnungen, ebenso einige poetische Beschreibungen, die den Zauber des Meeres einfangen.

Trotz der erwähnten Punkte – die andere vielleicht nicht stören – ein schönes Buch für Meeresliebhaber und Menschen mit Fernweh.