Rezension

sehr schönes und trauriges Buch aus Japan

Schnee im April - Aly Cha

Schnee im April
von Aly Cha

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Am 13. Januar 1969 wird die 6-jährige Yuki von ihrer Mutter bei ihrer Großmutter Asako abgesetzt, ohne dass sie diese vorher jemals gesehen hat, mit dem Versprechen, sie wieder abzuholen, bevor die Kirschblüten fallen. Schnell entsteht zwischen Enkelin und Großmutter eine innige Bindung. Doch die Vergangenheit hängt wie ein dicker Nebel über Asako.

Meine Meinung:

Aly Cha erzählt in spannenden und hinreißenden Bildern die Geschichten vierer Frauen in vier Generationen von den 1880er Jahren bis ins Jahr 1969, die von tiefen Schicksalsschlägen geprägt werden. Die Melancholie, die sich durch das ganze Buch zieht, ist dabei leider teilweise etwas drückend, wird aber auch durch schöne, wenn auch kurze, Augenblicke aufgelockert. Man leidet von Anfang bis Ende mit den Protagonistinnen, fragt sich oft, wie viel Leid ein Mensch eigentlich ertragen kann. Die Sprache der Autorin ist sehr poetische, philosophisch und bildhaft, aber auch wahnsinnig sensibel.

Die Protagonistinnen sind durchweg realistisch und obwohl sie so unterschiedlich sind, sehr interessant. Jede von ihnen hat einen einnehmenden Charakter, wobei sich alle durch mehr oder weniger Stärke auszeichnen. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr wichtig für das Buch. Jeder von ihnen trägt etwas Entscheidendes zur Geschichte bei.

Schnee im April ist ein tiefgründiges Buch mit einer Geschichte, die zu Herzen geht. Ich habe es sehr genossen und bin sehr begeistert. Nur war mir das Ganze dann doch etwas zu drückend, weshalb ich eine halbe Tatze abziehen muss. Dennoch kann ich das Buch nur jedem empfehlen. Eine absolutes Lese-Muss!

4,5/5 Sterne