Rezension

Sehr traurig, aber unheimlich schön

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buchcover ist mir schon das eine oder andere Mal unter die Augen gekommen und die Reaktionen zum  Buch, die ich mitbekommen habe, waren eigentlich durchweg positiv. So habe ich mich gefreut, als dies eines der Bücher war, die mir zu meinem E-Reader geschenkt wurden. Aber eigentlich habe ich nie so wirklich mitbekommen, worum es in diesem Buch geht und mal ehrlich, hätte ich gewusst, dass es bei diesem Buch um Krebs geht, hätte ich es wahrscheinlich nicht lesen wollen. Doch so habe ich es ohne zu ahnen, worauf ich mich einlasse, begonnen zu lesen. Doch die Abneigung dem Thema gegenüber habe ich jedoch schnell gegen eine Zuneigung zum Schreibstil getauscht. John Green lässt Hazel wunderbar von ihrem Leben erzählen, so dass sie für mich nicht mehr bloß eine fiktive Figur war, sondern ich mit ihr mitfühlen konnte. Dabei schreibt er nicht nur authentisch, sondern lässt Hazel sich zeitweise sehr poetisch und tiefgründig äußern, aber niemals so, dass sie als 16-jährige nicht glaubhaft gewesen wäre. Das Buch las sich prima weg und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Hazel und Augustus weitergeht. Interessanterweise spielt ein Krebsbuch in diesem Buch eine Rolle. Dieses ist das absolute Lieblingsbuch zunächst von Hazel, später reißt es auch Gus mit, so dass sie mit dem Autoren kommunizieren und schließlich besuchen. Dieses Buch hat kein Ende – es hört einfach mittem im Satz auf und die beiden versuchen nun vom Autor zu erfahren, was denn nun geschehen ist, ob die Hauptfigur verstarb und wie es mit den anderen im Buch weiter geht. Vor diesem Hintergrund ist das Finale von Das Schicksal ist ein mieser Verräter gut zu verstehen, weil durch das Konstrukt der Geschichte das (fehlende) Ende vorweg genommen wird. Allerdings waren auch so manch andere Punkte im Buch sehr vorhersehbar, allein durch den Titel und die Thematik des Buches. Doch das hat weder der Lesefreude noch dem Gefühl nach dem Lesen einen Abbruch getan. Zwar ist das Buch zwischenzeitlich wirklich sehr traurig, aufgrund des Schreibstils dennoch einfach schön.

Fazit: Gut dass ich den Klappentext nicht gelesen und mich dadurch nicht habe abschrecken lassen. Zwar ist Das Schicksal ist ein mieser Verräter, ein Buch mit einem ziemlich vorhersehbaren Verlauf, doch es ist so wunderbar authentisch und zeitweise poetisch geschrieben, dass es zwar traurig ist, aber mindestens ebenso schön.