Rezension

Selbstbestimmte Mutterschaft

Frag nach Jane -

Frag nach Jane
von Heather Marshall

Bewertet mit 4.5 Sternen

4.5 Sterne

Ich habe noch nicht sehr oft Romane über das Thema "selbstbestimmte Mutterschaft" gelesen, in denen es um Aborte, Kinderwunschkliniken und Adoption geht. Aber der Klappentext des Buches hat mich sofort angesprochen und ich lerne immer gerne etwas dazu, also war ich auf dieses Buch sehr gespannt!

Das Buch handelt von Angela, Evelyn und Nancy, die als Frauen, Töchter und Mütter unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Angela ist 2017 nach langer Kinderwunschbehandlung endlich schwanger und umso ergriffener, als sie den Brief einer unbekannten Frau an ihre Tochter findet, der ein wichtiges Geständnis enthält und offenbar nie zugestellt wurde. Während sie nach der rechtmäßigen Empfängerin sucht, stößt Angela auf Evelyn, die im Toronto der 1970er Teil des illegalen Abtreibungsnetzwerks »Jane« war. Evelyn möchte als Ärztin anderen Frauen die Wahl ermöglichen, die sie selbst nie hatte: Sie wurde in einem Heim für unverheiratete Mütter gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Auch Nancy stößt 1981 in einer Zeit der Haltlosigkeit zu den Janes. Durch ihr Aufeinandertreffen finden die drei Frauen Beistand – und langersehnte Antworten.

Ich bin relativ gut in die Geschichte hineingekommen, der Schreibstil war angenehm zu lesen, locker und flüssig. Da aber aus Sicht von allen drei Frauen und von unterschiedlichen Jahrzehnten geschrieben wurde, musste ich mich zunächst etwas einfinden. Dies ist mir aber relativ schnell gelungen und dann sind die Seiten auch nur so dahin geflogen und es hat sich ein schöner Lesefluss ergeben. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch verschlungen.

Das Buch ist sehr emotional und berührend geschrieben und ich habe im Buch gelacht, ich hatte Tränen in den Augen, ich war wütend und dann wieder hoffnungsvoll. Das Buch und seine Themen lösen sehr viele Emotionen und Gefühle aus. Das Thema Abort wird immer wieder heiß diskutiert und dieses Buch zeigt verschiedene Aspekte über dieses Thema und auch über Adoption. Ich habe viel neues lernen dürfen und war teilweise auch sehr schokiert. Das Buch ist immer fesselnd und spannend gewesen, ich konnte es kaum aus der Hand legen und wollte immer wissen wie es weiter geht.

Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich aber ich konnte die Gedanken und Gefühle von allen drei immer recht gut nachvollziehen. Am meisten ins Herz geschlossen habe ich die kämpferische Evelyn, deren Schicksal mich sehr berührt hat. Das Ende wartet dann nochmal mit einem überraschenden Twist auf, der aber gut zur Geschichte gepasst hat und diese auch rund macht.

Das Nachwort der Autorin ist ebenfalls sehr lesenswert und nur zu empfehlen!

Fazit: Ein tolles Buch das in mir viele Emotionen ausgelöst hat, gern empfehle ich es weiter.