Rezension

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... sich seinen eigenen Weg zu suchen sei letzten Endes das Beste

Das Haus der wilden Rosen -

Das Haus der wilden Rosen
von Harriet Evans

Bewertet mit 4 Sternen

"The Garden of Lost and Found" gemalt 1900 von Sir Edward Horner. In einem Anfall Sommer 1918 verbrennt er in seinem Atelier in dem Pförtnerhaus dieses berühmte Gemälde. Einzig die kleine Ölskizze davon konnte seine Frau Liddy retten.
Zitat S. 13 ...Die Kinder - Märchenwesen, die beim schwindenen Licht im Garten tanzten und ihre Vogelschwingen trugen, während Ned wie verrückt versuchte, die Erinnerungen und die Liebe einzufangen und auf die Leinwand zu bannen
Fast ein Jahrhundert später steht die Versteigerung der Ölskizze an. Juliet ist eine Nachfahrin der Familie Horner und arbeitet als Kunstexpertin im Auktionshaus Dawncy's in London. Zusammen mit ihrem Mann Matt haben sie drei Kinder. Juliet besitzt ein sehr altes Puppenhaus. Es gehörte einmal ihrer Urgroßmutter Helen. Dieses Haus war etwas ganz besonderes.  Juliets älteste Tochter Bea liebte es.  Und Juliet erinnert sich gern an ihre Zeit im Nightingale House, bei ihrer Granma.
Die Versteigerung der Skizze zieht etliche Veränderungen nach sich. Juliet findet heraus, dass Matt ein Verhältnis hat und das wohl schon länger. Da erhält sie mit der Post einen Schlüssen und den Brief ihrer Großmutter. Juliet gehört nunmehr der Besitz Nightingale House. Durch einen Eklat verliert sie ihren Job, auch alles andere privat belastet fürchterlich. Sie packt ihre Sachen und zieht mit den Kindern in ihr "neues" Haus aufs Land.
Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen.
Das Haus der Vergangenheit birgt Geheimnisse, die Juliet gern lüften möchte. Die Lesereise in die Vergangenheit gestaltete sich zeitweise zäh und zu langatmig. Wie die drei Geschwister unter einer sehr, sehr strengen Nurse Brant aufwachsen, teils sehr grausam und echt heftig.
Und dennoch schafft es Libby ihre Liebe Ned zu heiraten. Auch in der Gegenwart gibt es Probleme, denn die Kinder von Juliet haben es nicht einfach sich einzuleben. Zeitweise tritt die Geschichte um Bea stark in den Vordergrund. Die verschiedenen Zeitebenen werden gekonnt miteinander verbunden.
Was sich gut herausliest, ist dass das Puppenhaus eine gewichtige Rolle im Leben derer spielt(e), in deren Besitz es war und auch zum Ende hin wird es für eine großartige Überraschung sorgen.
"Das Haus der wilden Rosen" ist eine Geschichte mit vielen Themen. Mit fast 600 Seiten ein schon beachtliches Familiendrama, mit zeitweisen emotionalen Abschnitten.
Wer Romane der Autorin schon kennt, wird sich hier auf eine Geschichte einlassen, es lohnt sich. Hin und wieder habe ich Seiten überflogen, da es einfach dann für mich zu ausschweifend geschrieben war. Aber das ist meine persönliche Einstellung.