Rezension

"Skulduggery Pleasant - Passage der Totenbeschwörer" von Derek Landy

Skulduggery Pleasant 06 - Passage der Totenbeschwörer - Derek Landy

Skulduggery Pleasant 06 - Passage der Totenbeschwörer
von Derek Landy

Bewertet mit 4 Sternen

Der Klappentext
Wieder einmal müssen Skulduggery und Walküre die Menschheit retten. Oder besser: die Hälfte der Menschheit. Denn die Totenbeschwörer haben endlich ihren Todbringer gefunden, der ihnen allen das ewige Leben bescheren soll. Doch für diesen besonderen Zauber braucht der Todbringer sehr viel Energie. Magische Energie, die er nur durch den Tod von – sagen wir – 3,5 Milliarden Menschen gewinnen kann.
Ganz klar, dass Skulduggery und Walküre sofort zur Stelle sind, um das zu verhindern. Aber da bekommen sie Gegenwind von einer ganz unerwarteten Seite.
[ Quelle: Loewe ]

Meine Meinung
Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh sind zurück. Ich hab mich total gefreut, als ich endlich den sechsten Teil der Reihe in der Hand halten durfte, denn allein der Klappentext versprach mal wieder ein actiongeladenes Abenteuer. Und um das Fazit schon mal ein wenig vorweg zu nehmen: auch dieses Mal konnte mich Derek Landy wieder total überzeugen.

Dieses Mal haben die beiden Detektive es mit dem Todbringer zu tun. Eigentlich hatte die Totenbeschwörer-Gemeinde ja darauf gesetzt, dass Walküre einmal der Todbringer werden könnte, doch der Kleriker Craven war davon nicht überzeugt und hat mit Hilfe von Magie Walküres Widersacherin Melancholia unglaubliche Kräfte beschert. Doch bald kommt Walküre gemeinsam mit Skluduggery dahinter, dass es nötig ist, 3,5 Milliarden Menschen zu töten, um die von den Totenbeschwörer herbeigesehnte Passage einzuleiten. Selbstverständlich muss das verhindert werden.

Die Einleitung der Passage kündigte sich ja schon seit den Vorgänger-Bänden an. Jetzt war es also soweit, dass die Totenbeschwörer einen größeren Stellenwert in der Geschichte bekamen. Mich konnte die Idee vorallem deswegen begeistern, da die Gesichtslosen dieses Mal nur eine geringe bis gar keine Rolle gespielt haben.

Wie schon gewohnt spielten natürlich die alteingesessenen Charaktere die größte Rolle. Aber dieses Mal war es anders. Die Charaktere haben aus zweierlei Gründen dieses Mal die Geschichte absolut bestimmt. Zum einen haben sowohl die Protagonisten als auch die "Nebendarsteller" eine mehr oder weniger starke Entwicklung durchgemacht. Allen voran natürlich Walküre, die zwischenzeitlich ja 16 Jahre alt ist, also im besten Alter für die ersten kleinen Liebes-Probleme. Das wird auch nicht einfacher, wenn man eigentlich mit einem Teleporter zusammen ist, sich aber trotzdem weiterhin mit einem Vampir trifft. Das fand ich total witzig, es war irgendwie schön, Walküre bei ihren ersten Schritten in die Erwachsenenwelt zu beobachten. Aber nicht nur in Liebes-Dingen geht es bei ihr Drunter und Drüber, denn Walküre ist jetzt nicht mehr nur Freundin, Detektivin und Weltretterin, sondern auch große Schwester. Und als wäre das alles noch nicht genug, schlummert in ihrem Inneren ja auch noch Darquise, die Weltzerstörerin.

Doch dieses Mal macht auch Skulduggery eine Entwicklung durch, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte. Als Leser erfährt man einige "Kleinigkeiten" über seine Vergangenheit, was ich unglaublich spannend fand. Denn Skulduggery hat ein klitzekleines tiefdunkles Geheimnis, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte. Und das führt nachher zu einem unglaublichen Show-Down, bei dem ich absolut gefesselt vor dem Buch saß und es so gar nicht glauben konnte.

Richtig schade fand ich allerdings, dass Tanith, die ja immernoch von einem Restanten besessen ist, im sechsten Teil der Reihe gar nicht auftaucht. Ich mag sie echt gerne und hab sie schon vermisst. Sie wird lediglich von Grässlich (den ich ja so süß finde, seit ich weiß, dass er in Tanith verliebt ist) ab und an mal erwähnt. Ich hoffe wirklich, dass sie in Teil 7 wieder eine Rolle spielt.

Derek Landys Schreibstil kennt man ja schon, wenn man bis zu Band 6 gelesen hat. Selbst wenn der Autorenname nicht auf dem Cover stehen würde, würde ich Landy zwischenzeitlich überall erkennen. In Passage der Totenbeschwörer kommt auch verstärkt der von mir so sehr geliebte trockene Humor wieder durch, den ich in den letzten beiden Teile ein wenig vermisst hatte. Aber dieses Mal waren sie wieder da: die heißgeliebten Schlagabtausche zwischen Walküre und Skulduggery.

Den Teil, der mir am allerbesten gefallen hat, kann ich hier nicht erzählen, da ich sonst ganz schön spoilern müsste. Aber vielleicht hilft es, wenn ich sage, dass der sechste Teil auf jeden Fall zu den besten Büchern der Reihe gehört. Es werden Geheimnisse aufgedeckt, bereits gestreute Handlungsstränge aufgenommen, kleine Details für Zukünftiges fallen gelassen... Es war wirklich eine Freude, die Geschichte zu lesen.

Mein Fazit
Mit Passage der Totenbeschwörer geht die Skulduggery Pleasant-Reihe bereits in die sechste Runde, doch die Geschichte hat weder an Charme noch an Spannung verloren. Eigentlich hatte ich vielmehr das Gefühl, dass Derek Landy nochmal eins drauflegen wollte. Obwohl das Buch Seiten-mäßig das Schwergewicht war, hatte ich es in kürzester Zeit durch, da die Seite nur so an mir vorbeigeflogen sind. Durch den Umstand, dass Tanith immernoch verschwunden ist und durch die Geheimnisse, die Skulduggery in diesem Band von sich preisgab, gibt es eine ganze Menge Stoff, an den hoffentlich in Duell der Dimensionen angeknüpft wird.