Rezension

Skurril und humorvoll, jedoch mit einigen Längen

Das Truthuhnparadies - Stephan Sarek

Das Truthuhnparadies
von Stephan Sarek

Bewertet mit 3 Sternen

Maria entflieht ihrem spießigen Elternhaus in der Provinz nach Berlin. Kaum in Berlin angekommen, lernt sie ihren Nachbarn Björn kennen. Björn ist der Meinung, dass Truthühner ,so hässlich wie sie sind, nur Außerirdische sein können. Als er von einer großen Truthuhnfarm in Norddeutschland hört, will er die Tiere/Außerirdischen dort unbedingt befreien. Und dann sind auf einmal 25.000 Truthühner unterwegs und sowohl die Politik als auch die Forschung haben so ihre Probleme damit.

Die Geschichte wird abwechselnd (in jeweils einem langen und einem sehr kurzen Kapitel) aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Marias in Ich-Form und aus der Björns in der dritten Person. Mir gefällt dabei erstere besser, denn während Björn einfach nur abgehoben ist, ist Maria vor allem naiv und gerade daraus ergeben sich mehr humorvolle Momente. Außerdem hat Björns langes Kapitel doch so einige Längen.

Die Charaktere sind allesamt recht skurril und teilweise herrlich überzeichnet. Besonders gut haben mir die Politiker (sitzen wir es aus) und die Forscher (wir müssen eine Erklärung finden) gefallen. Björn blieb mir bis zum Schluss allerdings ziemlich blass, sein Denken und Handeln konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Das Ende kommt dann schnell und überraschend und lässt die eine oder andere Frage offen, die aber wohl im Folgeband „African Tango“ beantwortet werden. Insgesamt eine nette außergewöhnliche Geschichte mit skurrilen Gestalten, einigen humorvollen Momenten aber doch auch einigen Längen. Mich konnte die Geschichte nicht ganz überzeugen.