Rezension

So gut wie "Quadriga" oder "Adlon" - historienträchtige Familiensaga

Das Haus in der Rothschildallee - Stefanie Zweig

Das Haus in der Rothschildallee
von Stefanie Zweig

Bewertet mit 5 Sternen

Stefanie Zweig "kann nicht nur Afrika"!

"Ich kenne keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr; wir sind heute alle deutsche Brüder und nur noch deutsche Brüder." (Kaiser Wilhelm II in einer seiner sog. "Balkonreden" zu Beginn des ersten Weltkriegs)

Der Handlungszeitraum umfasst die Jahre von 1900 bis kurz vor Ende des ersten Weltkrieges. Erzählt werden in einem angenehmen, leicht lesbaren Stil die Geschicke der Familie des selbstständigen Kaufmanns Johann Isidor Sternberg, seiner Frau Betsy, seiner Kinder und einer Tante Jette nebst einigen Hausangestellten wie allen voran die treue Josepha. Alle außer dieser gehören dem jüdischen Glauben an, messen dieser Tatsache aber keine besonders wichtige Bedeutung zu. Bestärkt in dieser Annahme werden sie noch durch die oben zitierte Aussage des Kaisers. Aber nicht nur die große Weltgeschichte sondern auch ganz normale Alltagskümmernisse sowie familiäre Konflikte machten die Lektüre dieses Buches für mich zu einem beeindruckenden und teilweise zu Tränen bewegenden Erlebnis.