Rezension

So kalt wie Eis, so klar wie Glas von Oliver Schlick

So kalt wie Eis, so klar wie Glas - Oliver Schlick

So kalt wie Eis, so klar wie Glas
von Oliver Schlick

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Nachdem Cora mit achtzehn Jahren ihre Mutter bei einem tragischen Unfall verloren hat, fühlt sie sich ganz allein auf der Welt. Nur Svenja, die beste Freundin ihrer Mutter ist ihr noch geblieben. Als bei der Beerdigung ihr totgeglaubter Großvater auftaucht und sie mit sich nach Rockenfeld nehmen will, zögert Cora nicht lange. Dort angekommen ist sie fasziniert von den Schneekungeln, die ihr Großvater herstellt. Ende des 16. Jahrhunderts hat Coras Urahne die erste Schneekugel der Welt erschaffen. Cora bittet ihren Großvater, sie zur Kugelmacherin auszubilden. Schon bald muss sie feststellen, dass in Rockenfeld ungewöhnliche Dinge geschehen. Leuchtzeichen im Wald, blaue Lichter am Himmel und ein Besucher namens Niklas lassen Cora vermuten, dass an einem Teil der alten Legenden, rund um die erste Schneekugel, doch etwas Wahres dran ist.

Meine Meinung: 
Das Buch „So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ von Oliver Schlick hat mich aus zwei Gründen gereizt. Zum einen finde ich die Idee, eine Geschichte über Schneekugeln zu schreiben, sehr gelungen. Der Klappentext hat mich direkt begeistert und gelockt. Zum anderen ist es das Cover, welches mir sofort ins Auge gestochen ist. Die Farben und Inhalte harmonieren sehr gut miteinander und insgesamt passt das Cover auch zum Inhalt.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Cora geschrieben. Mit ihr zusammen erlebt man den Tod ihrer Mutter und lernt Rockenfeld, samt den schrillen und zum Teil etwas durchgeknallten Bewohnern, zu lieben. Der Schreibstil von Oliver Schlink macht es dem Leser leicht sich zurecht zu finden. Besonders zu erwähnen sind die gelungenen Beschreibungen der Landschaften und der Schneekugeln. In diese Details hat der Autor sein ganzes Herzblut gesteckt. Bei den Charakteren war es leider meist umgekehrt. Oft sind die Personen insgesamt etwas blass und farblos geblieben. Jeder Charakter hatte seine Macke und Eigenart, was jedoch nicht ausreicht, um eine Person real und lebendig wirken zu lassen.

Cora ist die Protagonistin in diesem Buch und um sie und die erste Schneekugel dreht sich die ganze Geschichte. Cora ist eigentlich eine sehr sympathische Person. Leider konnte ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Besonders die Trauer um ihre Mutter hat mich nicht überzeugen können. Am liebsten mochte ich Elsa. In sie hat der Autor am meisten Leben und Persönlichkeit gesteckt. Sie ist einfach schrill, durchgeknallt und liebevoll. Ein sehr geheimnisvoller Charakter ist Niklas. Ich war sehr überrascht, wie sich seine Rolle im Buch wandelt, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Niklas bleibt am farblosesten von allen Charakteren, obwohl er eine solch wichtige Rolle einnimmt. Ich konnte ihn mir weder als richtig vorstellen, noch konnte ich seinen Charakter einschätzen.

Die Geschichte und die Idee fand ich wirklich sehr gelungen. Es war mal wieder etwas ganz Anderes und in Zeiten von Vampiren und Co. auch irgendwie außergewöhnlich. Besonders die Schneekugeln haben etwas Mystisches in die Geschichte gebracht. Leider war die Handlung an den meisten Stellen vorhersehbar und es gab wenig Überraschungen und Wendungen. Trotz der genannten negativen Punkte möchte ich dem Buch, mit ganz knappen 4 Punkten, eine gute Bewertung geben. Dieses Jugendbuch ist für eine Altersgruppe von 14 bis 17 Jahren geschrieben und für diese auch sehr gut gelungen.