Rezension

So richtig mitreißen konnte es mich nicht

Die Blutliste -

Die Blutliste
von Rainer Löffler

Bewertet mit 3 Sternen

Nicht einmal auf dem Friedhof hat man seine Ruhe. In Köln verschwinden mehrere Leichen aus ihren Gräbern, dafür liegen neue Leichen darin. Was ist hier nur los? Helfen kann wieder einmal nur der schwäbische Fallanalytiker Martin Abel. Diesem wird schon beim Gedanken, wieder nach Köln zu müssen, ganz flau im Magen. Denn bisher musste er dort noch jedes Mal in die menschlichen Abgründe schauen. Und dann ausgerechnet auch noch jetzt, wo doch der fünfte Todestag seiner Tochter vor der Tür steht.

 

Mir wird beim Lesen selten schlecht. Hier war es tatsächlich ab und zu der Fall. Somit ein großes Lob an Rainer Löffler, der die Situationen sehr detailgetreu erzählt und beschrieben hat. Die ein oder andere nette Idee jemanden umzubringen gab es auch. Der Schreibstil von Löffler gefällt mir gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, wie schon gesagt sehr detailgetreu und bildlich. Auch die Charaktere bekommen ein Gesicht. Schön finde ich, dass manch ein Charakter wieder auftaucht, der bereits aus vorherigen Bänden bekannt ist.

 

Die Handlung wird abwechselnd aus Abels Perspektive und der des Täters erzählt. Zwischendurch gibt es auch zeitliche Rückblenden, sodass man immer darauf achten sollte, ob wir uns gerade noch in der Gegenwart befinden. So richtig konnte mich der Thriller nicht mitreißen. Es war zwar spannend und ich kam sehr schnell voran, aber so richtig packen konnte es mich nicht. Dafür war es mir etwas zu brutal und eklig. Die Handlung an sich war aber sehr gut ausgedacht und die Beweggründe des Mörders waren für mich nachvollziehbar. Auch wenn es an einigen Stellen sehr tragisch war. Und vielleicht etwas übertrieben. Abel muss irgendwann feststellen, dass er auch persönlich in den Fall involviert ist, das gibt dem Ganzen noch ein bisschen mehr Spannung. Da man mitfiebert, ob er nun noch sachlich bleiben kann. Allerdings führte das auch dazu, dass Abel nun mehr mit seinen Problemen kämpft, als den Fall zu analysieren.

 

Ich vergebe drei von fünf Sterne, da ich vor lauter Ekel die Spannung nicht greifen konnte. Wer keine Scheu vor Grausamkeiten und Ekel hat ist hier genau richtig!