Rezension

so viele Geheimnisse

The Lies We Tell – Niemand ist ohne Schuld -

The Lies We Tell – Niemand ist ohne Schuld
von Jane Corry

Der Thriller gibt einen sehr guten Einblick über die Ereignisse aus der Sicht von Sarah und von Tom. Interessant finde ich, dass teilweise Situationen äußerst unterschiedlich wahrgenommen werden und somit auch die Differenzen zwischen dem Ehepaar vorprogrammiert sind. Die Frage der Schuld zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und mit der Zeit werden immer mehr Situationen aus der Vergangenheit aufgeklärt. Ich finde es spannend, dass man nicht zu Beginn schon die gesamte Vorgeschichte von Sarah und Tom kennt, sondern zwischenzeitlich damit konfrontiert wird. Auch Sarah und Tom wissen bei ihrer Hochzeit nicht alles voneinander und werden noch das eine oder andere Mal mit schockierenden Beichten geschockt.

Der gemeinsame Sohn Freddie gerät meistens zwischen die Fronten. Auf der einen Seite wird er von seiner Mutter überbehütet und verwöhnt, auf der anderen Seite bekommt er von Tom Strenge oder wird aufgrund von Arbeit hintenangestellt, nicht einfach für einen Teenager, der ohnehin schon mit den üblichen Problemen zu kämpfen hat und nicht leicht Freunde findet.

Dass Sarah und Tom einen unterschiedlichen Zugang zur Lösung von Problemen haben, finde ich aufgrund ihrer Charaktere nicht erstaunlich und so reagieren und handeln sie auch auf konträre Weise, als Freddie eines Nachts nach Hause kommt und erzählt, dass er jemanden getötet hätte. Ich kann beide Sichtweisen und Handlungsansätze nachvollziehen und somit bleibt es auch spannend bis zum Schluss. Als Leser*in fragt man sich bis fast zum Schluss, was denn nun in der besagten Nacht tatsächlich geschehen sei. Die Spannung steigert sich mit der Zeit bis zum Schluss hin, wo dann alle Fragen restlos aufgeklärt werden.