Rezension

Solide Fortsetzung

Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära -

Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära
von Lisa Graf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Handlung

München 1905

Das Dallmayr hat sich mittlerweile als Tempel der guten Speisen in München etabliert. Hier sind Köstlichkeiten in bester Qualität und aus aller Welt zu finden und die Bevölkerung genießt es, sich dort mit den feinsten Lebensmitteln einzudecken. Therese Randlkofer hat es nicht nur geschafft, dass Geschäft nach dem Tod ihres Mannes weiterzuführen, sondern auch noch zu vergrößern. Da ist es klar, dass es Neider gibt, allen voran den Schwager Max, der Therese ihren Erfolg neidet und stetig versucht, innerhalb der Familie Zwietracht zu säen...

 

Meinung

Der Roman stand ganz ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Ich habe den ersten Teil des Dallmayr sehr gemocht, es war für mich eine unheimlich interessante und abwechslungsreiche Lektüre und genau deswegen habe ich mich enorm auf die Fortsetzung gefreut. Ich war sehr gespannt darauf, wie es wohl weitergehen wird und was Therese Randlkofer für ihr Geschäft noch so geplant hat. Deswegen möchte ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken!

 

Es ist gut ein Jahr vergangen, seitdem ich den ersten Band gelesen habe und in dieser Zeit ist mir leider doch so einiges von den Geschehnissen entfallen. Nicht immer war es mir möglich, direkt die Zusammenhänge herzustellen, manches wurde offen im Text erwähnt, sodass man an eine bestimmte Szene erinnert wird, manches ist mir erst während des Lesens wieder eingefallen. Deswegen habe ich für den Anfang ein bisschen Zeit benötigt, um in die Geschichte hineinzufinden, als dies einmal geschehen war, hatte ich absolut keine Probleme mehr damit, den Ereignissen zu folgen.

 

Ich mag die Sprache wieder sehr sehr gern. Sie ist lebendig gehalten, gibt sehr gute und bildreiche Einblicke in das Leben der Familie Randlkofer, in ihre Ambitionen, aber auch in die Handlungszeit. Dabei bleibt sie durchweg auf einem gleichbleibend guten Niveau, sie lässt sich flüssig und problemlos lesen und zeichnet durchweg interessante Bilder der Szenen.

Auch die Handlungsorte haben eine schöne Umschreibung erhalten, die sogleich lebendig, als auch farbenfroh erscheint. Besonders jene Szenen, die in landschaftlicher Umgebung spielen, wirkten extrem greifbar und haben ganz tolle Bilder ergeben. Aber auch das Dallmayr selbst wurde wieder sehr ansprechend und detailreich umschrieben, auch wenn ich finde, dass diese Darstellungen im ersten Band noch intensiver ausgefallen sind. Auf jeden Fall konnte ich mir den Laden recht gut vorstellen und es ist spannend zu verfolgen, wie er sich im Laufe der Jahre verändert und entwickelt.

 

Ich finde, dass der Geschichte ein schönes Maß an Spannung beigefügt wurde. Es ist nicht immer zu bestimmen, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln werden, oft gibt es doch noch Wendungen, die für mich überraschend kamen. So wird gewährleistet, dass der Leser der Handlung mit viel Interesse folgt und ich mag es, wie undurchsichtig die Geschehnisse bleiben.

Hauptsächlich finde ich, dass die Stimmung sich auf einer recht ruhigen und beschaulichen Ebene befindet. Klar gibt es immer wieder Szenen, die aufregender ausfallen und die auch gleichzeitig die Spannung erhöhen, grundsätzlich wirkt die Geschichte aber eher gemütlich und daher sehr einladend.

 

Mit den Protagonisten bin ich echt zufrieden. Es taucht wieder eine Vielzahl an Figuren auf, viele sind aus dem ersten Band bekannt und daher fast schon alte Bekannte, nur wenige neue Personen kommen hinzu. Dabei ist allen gleich, dass sie ausführliche, lebendige und abwechslungsreiche Zeichnungen erhalten haben, keiner gleicht dem anderen und sie zeichnen sich alle durch besondere Züge und Eigenheiten aus. Dadurch wird es nie langweilig, sie gehen ein schönes Zusammenspiel ein und harmonieren perfekt miteinander.

 

Fazit

Band eins vom Dallmayr war für mich ein absolutes Highlight, ich hatte die Lektüre sehr genossen und noch heute schwärme ich davon in den höchsten Tönen. Und dementsprechend waren meine Erwartungen an die Fortsetzung auch recht hoch und ich hatte auf eine genauso geile Geschichte gehofft. Und sie war letztendlich auch echt gut, informativ und abwechslungsreich und ich habe sie super gern gelesen. Aber leider hat mich die Fortsetzung nicht so begeistert wie Band eins der Saga. Es liegt ein solider Roman vor, der mir gut gefallen hat, dem aber leider noch ein Highlight fehlt.