Rezension

Solider Cosy Crime mit einigen ungewöhnlichen Themen

Emma Schumacher & Der Salon des Todes - Andrea Instone

Emma Schumacher & Der Salon des Todes
von Andrea Instone

Bewertet mit 4 Sternen

Buchmeinung zu Andrea Instone – Der Salon des Todes

„Der Salon des Todes“ ist ein Kriminalroman von Andrea Instone, der 2017 in Eigenregie erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Fräulein Schumacher.

Zum Autor:
Andrea Instone kam im Winter 1968 in Bonn zur Welt und ist nach Ausflügen in alle vier Himmelsrichtungen gerne dorthin zurück gekehrt. Hier lebt sie mit zwei Söhnen, zwei Hunden, zwei Katzen, jedoch nur einem Mann.

Klappentext:
Als Emma Schumacher im Winter 1926 ihre erste Arbeitsstelle als Stenotypistin eines Schönheitssalons antritt, möchte sie wie andere junge Frauen auch, vor allem eines: unabhängig sein. Dann aber geschieht ein schrecklicher Unfall und sie hält eine Tote in den Armen. Ein Unfall? Oder doch Mord? Gemeinsam mit ihrem englischen Freund James macht sie sich daran, den geheimnisvollen Fall aufzuklären!

Meine Meinung:
Dieses Buch hat eine Reihe von typischen Merkmalen eines Cosy-Krimis, überrascht aber an der ein oder anderen Stelle mit ungewohntem Inhalt und Themen. Emma Schumacher, die Hauptfigur, ist wohlbehütet aufgewachsen und tritt ihren ersten Job in einem Schönheitssalon an. Sie ist mit James, Sohn eines englischen Verlegers, befreundet, weiß aber nicht, ob es die große Liebe ist. Dann wird sie Zeuge eines Todesfalls nach einer elektrischen Behandlung im Schönheitssalon.
Emma und die Polizei nehmen die Ermittlungen auf.

Emmas Tante Sybil sorgt dafür, dass Emma nicht unvorbereitet auf die mögliche Ehe ist. Während der Chefermittler Simon Wertheim Ruhe und Kompetenz ausstrahlt, ist sein Assistent Siegfried Mertens nicht ganz unvoreingenommen bei den Ermittlungen tätig. Siegfried ist national eingestellt und von den politischen Agitatoren angetan. Er äüßert sich schon manchmal fremdenfeindlich. Die Figuren sind meist nicht sonderlich tief gezeichnet, geben aber durch ihr Äüßeres und ihr Auftreten ein anschauliches Bild der damaligen Zeit ab. Etliche Befragte und Verdächtige verbergen etwas und die Geheimnisse müssen mühsam gelüftet werden. Gerade bei der Beschreibung der Gefühlswelten übertreibt die Autorin manchmal und sorgt für humorige Situationen. Emma wirkt trotz der Überzeichnungen in Gefühlsdingen sympathisch, auch weil sie konsequent ihren Weg geht. Viele Figuren haben ihre Eigenheiten und kleine Macken und wirken so lebendig. Am Ende führen solide Polizeiarbeit und Emmas mutiges Vorgehen zur Lösung des Falles. Die Spannung leidet manchmal unter den ausführlichen Nebenhandlungen, zieht aber zum Ende merklich an.

Fazit:
Ein historisch angehauchter Kriminalroman mit Stärken und Schwächen, der vor allem durch die ungewöhnlichen Nebenthemen punktet. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde des Cosy Crime aus.