Solider Unterhaltungsroman um Verlust, Liebe und einen Neuanfang
Bewertet mit 2.5 Sternen
Bei diesem Roman konnte ich mit Marie leider nicht so richtig warm werden, mal konnte ich sie gut verstehen, weil sie sehr an ihrem großen Verlust leidet, aber ihr Verhalten hat mich öfter zu einem Kopfschütteln veranlasst. Irgendwie scheint sie mit ihren 34 Jahren noch nicht erwachsen genug zu sein, um solche Dinge wie die Eifersüchtelei mit Uli, die alten Streitigkeiten mit Jessica und das Getue um dem Umzug ihrer Mutter einfach mal auszuhalten. Dieses Aushalten ist das Credo ihrer Tante, doch bei Marie klappt das scheinbar nicht. Klar leidet Marie an ihrem Verlust, sie hat immer noch nicht mit dem Tod von Simon abgeschlossen und ergeht sich häufig in ihrem Selbstmitleid. Ich hatte Probleme, ihre Handlungen nachzuvollziehen, so wie beim absichtlich herbeigefügten Unfall. Wenn ihr Bruder als Geliebter herhalten will, dann ist das sein Problem, der gehörnte Ehemann ist nach dem Schaden am Autor eher doppeltes Opfer und damit schädigt Marie den Falschen.
Der Roman hatte mit den Landschaftsbeschreibungen viel Schönes, aber einige Entwicklungen sind mir einfach zu vorhersehbar und auch wenn die Charaktere gut und lebendig ausgearbeitet wurden, war meine Sympathie nicht bei Marie, sondern bei Hannes und ihrer Tante Agnetha. Diese beiden wirkten wie Menschen, die ich gerne kennenlernen würde, Marie konnte mich eher nicht überzeugen und da konnte auch der liebenswert flüssige Erzählstil der Autorin nicht drüber hinwegtäuschen.
Für alle, die die Schlei und die Umgebung kennen, ist dieses Setting wunderbar geeignet zum Genießen. Und für alle Brautmodenfans bietet sich eine Hülle an Modellen und Vorführungen, die sie entzücken lassen werden. Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die uns zeigt, dass man sich dem Leben stellen muss, auch wenn es schmerzt.