Rezension

Sommerlicher Spannungsroman in Florida im Bereich des Journalismus

Hallo, Sommer -

Hallo, Sommer
von Mary Kay Andrews

Bewertet mit 3 Sternen

Anstatt ihren neuen Job anzutreten landet die bekannte Journalistin Conley in ihrem Heimatort in Florida, da dem neuen Arbeitgeber das Geld ausgegangen ist. So fährt sie ins fiktive Silver Bay am Panhandle in Florida, wo ihre Familie lebt und eine Wochenzeitung herausgibt. Conleys Schwester ist Chefredakteurin und Herausgeberin in einem und wird unterstützt von zwei jungen Mitarbeitern. Und dann gibt es noch Rowena, ein ältere Bewohnerin der Kleinstadt, die eine regelmäßige Kolumne mit dem Titel „Hallo, Sommer“ schreibt, die aber dringend modernisiert werden müsste. Aber wer sagt es Rowena?
Als der Kongressabgeordnete Symmes Robinette bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, drängt Conleys Großmutter sie, zu recherchieren und darüber in der familieneigenen Zeitung zu berichten. Conleys Schwester Grayson kämpft ums Überleben dieser Zeitung und will deshalb Abonnenten und Anzeigenkunden nicht vergraulen. Daher stellt sie sich auch gegen viele Neuerungen und moderne Berichterstattung. Doch Conley scheint einem Skandal auf die Spur zu kommen.

Ich habe schon einige Sommerromane der Autorin gelesen und etwas Derartiges habe ich hier auch erwartet.
Das Setting in einer Kleinstadt am Meer in Florida und im schönen, alten Strandhaus von Conleys Großmutter passt sehr gut zu einem Sommerroman und auch zur Geschichte.
Aber die ganze Geschichte entwickelt sich mehr zum Spannungsroman, fast schon ein Krimi und der Rest gerät mehr und mehr in den Hintergrund.
Der größte Schwerpunkt liegen auf Conleys Recherchen rund um den Unfalltod des Kongressabgeordneten. Dabei werden viele Details aus dessen Leben und seiner Familie erörtert, was sich manchmal tatsächlich ein bisschen hingezogen hat und mir einfach zu detailliert und kleinteilig war. Auch wenn der Fall insgesamt doch recht spannend war.

Conleys Familiengeschichte, die sich auch ein bisschen um das alte Strandhaus und die Zeitung ihrer Familie rankt, kam mir etwas zu kurz. Da wäre mehr Potential gewesen.

Conley als Figur hat mir eigentlich recht gut gefallen ebenso wie ihre Schwester, die Großmutter und die Haushälterin.
Conley ist Vollblutjournalistin und möchte eigentlich nicht diesen „Provinzjournalismus“ betreiben sondern sehnt sich wieder nach einem interessanteren Job. Andererseits erkennt sie aber auch, dass dort in der Kleinstadt ihre Heimat ist und sie fühlt schon eine Art Beziehung dort hin. Dieser Zwiespalt kam gut bei mir an.
Sie begegnet auch dem Nachbarn Skelly wieder sowie dem Sohn des Kongressabgeordneten Charly. Beide kennt sie schon aus ihrer Jugend wobei sie Charly nicht in guter Erinnerung hat, in Skelly jedoch seinerzeit verliebt war.
Die beiden verbringen immer wieder mal Zeit miteinander aber die Entwicklung der Liebesgeschichte war mir zu flach und wurde auch nur nebenbei behandelt. Auch da wäre mehr möglich gewesen.

Interessante Einblicke erhält man durch Conley selbst aber auch durch die Familienzeitung in den Journalismus. Hier ging es um notwendige Recherchen aber auch um moderne Berichterstattung online, in Social Media und eben auch investigativen Journalismus.
Rowena und ihre Kolumne, die schon recht altbacken ist, hat mich mehrfach zum Schmunzeln gebracht.

„Hallo, Sommer“ ist weniger einer leichter Sommerroman mit Liebesgeschichte sondern mehr ein Spannungsroman um den Tod eines Kongressabgeordneten. Trotz einiger Längen war die Aufklärung spannend und es gab etliche Geheimnisse zu lüften. Dazu kommen Themen wie Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, die ebenfalls gut unterhalten.

Fazit: 3 von 5 Sternen

 

 

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