Rezension

Spannend geschildert

Der Tunnelbauer -

Der Tunnelbauer
von Maja Nielsen

Bewertet mit 5 Sternen

"Ich wurde als Deutsche von Deutschen gefangen, weil ich von Deutschland nach Deutschland gegangen."

Dieser Satz ist mir aus dem Buch Der Tunnelbauer von Maja Nielsen erschienen im Gerstenberg Verlag im Gedächtnis geblieben. Joachim Neumann erzählt uns hier seine Geschichte. Er wuchs in der ehemaligen DDR auf und floh nachdem sein bester Freund einfach so für acht Jahre ins Gefängnis kam nach Westdeutschland. Hier fing er ganz auf sich gestellt von vorne an und verhalf vor allen Dingen noch vielen anderen durch Tunnelbauten zur Flucht.

Ich selbst kann mich noch gut an die Geschichten erinnern, die meine Großeltern dazu erzählten, erinnere mich noch an die Fahrten zu Verwandten, wo uns das Auto auseinandergebaut wurde und noch an einige andere Schikanen um allen Stress zu bereiten. Hier wurde so manches noch einmal verdeutlicht. Der Schreibstil ist sehr spannend. Es wird aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt, jedes Kapitel trägt Überschriften, manche sogar mit genauer Datumsangabe. Das alles hält die Spannung und das Interesse an der Geschichte sehr hoch. Anfangs findet sich ein Kartenausschnitt, in dem einige der Tunnel eingezeichnet sind. Das regt schon die Neugierde an. Im hinteren Bereich findet sich eine Chronik der Berliner Mauer, Informationen zu Begriffen und Personen sowie Tipps für weitere Informationen. Besonders gut finde ich die Fotos, die ganz zum Schluss das Buch noch abrunden.

Eine Geschichte, die noch lange Zeit im Gedächtnis verbleiben wird und mit der man sich einfach beschäftigen muss. Empfohlen wird es als Jugendbuch, was ich hier bestätigen kann.