Rezension

spannend, leidenschaftlich - macht neugierig auf die Fortsetzung

Sklave des Blutes - Night Sky 1 - Stephanie Madea

Sklave des Blutes - Night Sky 1
von Stephanie Madea

Bewertet mit 5 Sternen

Jonas Baker ist ein starker, reinblütiger Vampir. Dass er einmal das Oberhaupt der Familie sein könnte, ist ihm nicht neu, doch die Pflicht holt ihn schneller ein, als er für möglich gehalten hätte. Durch einen Zufall erfährt er von dem Tod seines Vaters und reist zu seiner Familie, die er schon seit einem Jahrhundert nicht mehr gesehen hat. Doch die Erwartungen, die an ihn gestellt werden, kann er unmöglich erfüllen. Bei seinem Versuch etwas Licht in all die düsteren Geheimnisse zu bringen, stößt er auf eine Frau, die alles verändert und auf ungeahnte, tödliche Gefahren.

 

Der Schreibstil von Stephanie Madea ist sehr angenehm, flüssig und bildhaft. Detaillierte Beschreibungen machen es möglich, sich die Personen, Schauplätze und vor allem auch die unterschiedlichen Wesen gut vorstellen zu können. Gestaltenwandler, Dämonen, Schattenwandler und Vampire leben verborgen zwischen den Menschen und eigentlich sollte das auch so bleiben. Doch unbekannte Veränderungen sorgen dafür, dass das Gefüge ins Wanken gerät und einige Menschen Kontakt zu den verschiedenen Spezies bekommen. Durch die anschaulichen Formulierungen bekommt man einen guten Überblick, wie eindrucksvoll, aber auch wie unterschiedliche die verschiedenen Wesen sind.

Nach und nach erhält man interessante Einblicke in die Strukturen, nach denen die Übernatürlichen leben, in ihre Regeln und Gesetze und auch die Möglichkeiten und Fähigkeiten, die sie haben. Die Verstrickungen und Verbindungen zwischen den Spezies und den Menschen sind viel komplexer, als man zunächst annimmt.

 

Die Geschichte hat mehrere Handlungsstränge, die parallel zueinander verlaufen. Durch die Perspektivwechsel ist es möglich, die unterschiedlichen Stränge zu verfolgen und somit einen sehr umfangreichen Blick auf das Gesamtgeschehen zu erhalten. Einzelne Abschnitte vermischen sich, bauen aufeinander auf, einige Stränge entfernen sich jedoch auch wieder von den anderen, bevor sie gegen Ende des Buches erneut zusammen laufen.

Zwischendurch gibt es immer wieder kleinere Sequenzen, die aus der Ich-Perspektive einer Dämonin geschildert sind. Sie spricht den Leser direkt an und bindet einen so noch aktiver in das Geschehen ein. Aufgrund ihrer Perspektive hat man auch mehr Wissen, als die anderen Figuren, die weite Teile der Handlung im Dunkeln tappen. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich nach und nach die Puzzleteile zusammenfügen und die Geheimnisse gelüftet werden.

 

Stück für Stück taucht man auch in die Vergangenheit der einzelnen Charaktere ein. Auf der einen Seite dient es dazu, die Figuren besser kennen zu lernen, ihre Absichten und Motive zu verstehen und sich einen Überblick zu verschaffen, was sie bisher so erlebt haben. Andererseits sind die Ereignisse, die mithilfe von Erinnerungen präsentiert werden, auch direkt mit der aktuellen Handlung verknüpft, so dass man nie wirklich vom Geschehen weggeführt wird.

 

Im Buch gibt es immer wieder Stimmungswechsel. Mal ist es ein wenig ruhiger, die Charaktere haben Zeit sich auszutauschen, sich zu beschnuppern und zu realisieren, was eigentlich gerade passiert. Weite Teile der Handlung sind jedoch eher turbulent, aufwühlend oder sehr emotionsgeladen. Die Gefühle, die dabei eine Rolle spielen sind sehr verschieden und auch für die Protagonisten nicht immer leicht zu ertragen.

Zwischendurch wird es sehr leidenschaftlich und erotisch. Diese Szenen sind sehr lustvoll und anregend geschrieben, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Die Passagen fügen sich gut in die Handlung ein und sind auch nötig, wenn man die Herkunft der Protagonisten betrachtet.

 

Besonders als man auf das Finale des ersten Bandes zusteuert, wird die Dynamik und Dramatik der Geschichte durch die kurzen Passagen und schnelle Wechsel noch mal deutlich erhöht.

 

Ein schöner, spannungsgeladener Auftakt, in dem man schon viele Dinge über die Figuren und das Gefüge der Welt erfährt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird, da am Ende des Buches schon klar ist, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt ist.

 

 

Vielen Dank an die Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!