Rezension

spannend und abgündig

Never Knowing - Endlose Angst - Chevy Stevens

Never Knowing - Endlose Angst
von Chevy Stevens

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem fantastischen Debüt der Autorin "Still missing"war meine Neugierde ob die Autorin dieses Niveau halten kann extrem hoch. Nach dem Lesen ihres zweiten Buches "Never knowing" kann ich nur sagen." Sie kann es !"Meiner Meinung nach hat die Autorin sich sogar noch einmal gesteigert was den Spannungsfaktor angeht und dies ist um so bemerkenswerter, als die Autorin dies nicht durch brutale und bluttriefende Handlungen erreicht, sondern durch eine geschickt aufgebaute Geschichte, die so psychologisch ausgefeilt ist, dass einem die Fragestellung dieser Geschichte noch lange nachhängt.

Sara wurde als Säugling von einem Ehepaar adoptiert,das seinen Kinderwunsch nicht verwirklichen konnte.Doch nach der Adoption bekommt ihre Adoptivmutter noch zwei weitere Töchter.Ihr Adoptivvater gibt ihr danach immer wieder zu verstehen, dass sie bei ihm nicht den gleichen Stellenwert hat,wie seine leiblichen Töchter und so entsteht bei Sara schon früh das Gefühl nicht vollkommen und anders zu sein.Außerdem versteht es der dominante Adoptivvater fantastisch ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, immer wenn in der Familie nicht alles so läuft wie er es sich vorstellt.
Als Sara nach vielen gescheiterten Beziehungen endlich ihren Traummann gefunden hat und sie und Evan heiraten wollen,nimmt der Wunsch, ihre leibliche Mutter kennenzulernen immer mehr zu.Doch als sie nach intensiven Bemühungen ihre leibliche Mutter endlich ausfindig macht,will diese nichts mit ihr zu tun haben.Den Grund dafür erfährt sie durch einen Privatdetektiv,den sie angeheuert hat, um ihre Mutter zu finden. Bei ihrem Vater handelt es sich um den Campsite-Killer, einen Serienmörder, der schon einige junge Frauen vergewaltigt und dann getötet hat. Ihre Mutter war die Einzige, die mit dem Leben davonkam, doch sie wurde mit Sara schwanger.
Nach dieser Enthüllung,gerät Sarahs Leben total aus den Fugen und ihre Gefühle und Gedanken gleichen einer Achtebahnfahrt. Sind ihre Gefühlsausbüche und ihre Unbeherrschtheit genetisches Erbe ihres Vaters? Hat auch ihre kleine Tochter Ally, die auch zu Jähzorn und Wutausbrüchen neigt, diese Gene geerbt?
Als dann im Internet erste Enthüllungen ihre Beziehungen zueinander auftauchen, ist Sara nur noch ein Nervenbündel.
Ihre größte Angst ist die, dass ihr leiblicher Vater Kontakt zu ihr aufnehmen könnte.

Auch im zweiten Buch von Chevy Stevens, wird Saras Geschichte aus der Ich-Perspekive erzählt. Wieder erzählt sie ihre Erlebnisse, wie auch schon im ersten Buch ihrer Psychiaterin.Dadurch erfährt der Leser auch sehr viel über die beteiligten Personen und ihrer Beziehungen untereinander.Die Charaktere dieser Geschichte sind meine Meinung nach gut gelungen und teilweise auch sehr liebevoll gezeichnet, wie z.B. Ally.Das hat zur Folge, dass sich der Leser gut mit ihnen identifizieren kann.Mir persönlich waren die Polizistin Sandy, ihre Schwester Melanie und ihr Vater zutiefst unsympathisch und ich konnte Sara gut verstehen.Auch Saras Gedanken und Gefühle, vor allem ihr chronisch schlechtes Gewissen, an das man nur appellieren musste, wurden gut beschrieben, zumal dies in der Geschichte eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Durch ihren wirklich gut lesbaren, spannenden, aber auch manchmal teilweise humorvollen Schreibstil, ist es der Autorin gelungen mich an dieses Buch zu fesseln, obwohl ich eigentlich keine Zeit zum Lesen hatte.Die Spannung dieses Buches wurde aber so geschickt aufgebaut, dass man sich ihr nicht entziehen konnte und nicht nur manchen Personen in der Geschichte ein Gänsehautgefühl überkam.

Ein absolut gelungener Nachfolger, den man nicht verpassen sollte.