Rezension

Spannend und bedrückend

Mutterliebe -

Mutterliebe
von Erin Kelly

Bewertet mit 4 Sternen

Marianne wird von ihrem Ehemann Sam mit einer schicken Zweitwohnung in Park Royal Manor überrascht, damit sie näher bei ihrer kranken Mutter sein kann. Doch Marianne kann sich darüber überhaupt nicht freuen, sondern erleidet fast einen Zusammenbruch bei der Ansicht und beim Betreten des Gebäudes. Man ahnt schon bald, dass das Gebäude, das früher eine psychiatrische Anstalt war, ganz eng mit Mariannes Vergangenheit verknüpft ist. Ihr Mann Sam weiß offenbar nichts davon.

Marianne hatte mit siebzehn die Gegend und auch ihren damaligen Freund Jesse verlassen, was dieser ihr nie verziehen hat. Nur allmählich erfährt man, was Marianne zu dieser Entscheidung getrieben hatte: ein Geheimnis, das sie mit Jesse und der bekannten Politikerin Helen Greenlaw verbindet und das niemals ans Licht kommen darf. Doch Jesse ist in Geldnöten und bereit, das Risiko einer Erpressung einzugehen. Marianne will sich selbst, aber vor allem auch ihre psychisch labile Tochter vor der Wahrheit schützen……

Der Roman ist geschickt konstruiert, auf verschiedenen, wechselnden Zeitebenen taucht man in die Vergangenheit ein und erfährt so nach und nach, was geschah. Dabei erfährt man nebenbei Erschreckendes über die früher üblichen Erziehungs- und Behandlungsmethoden in der Psychiatrie.

Der Beginn gestaltet sich etwas zäh, da man viele Informationen und Zusammenhänge erst nach und nach einordnen kann, doch dann entwickelt sich ein richtiggehender Sog.

Eine spannende, aber auch bedrückende Geschichte.