Rezension

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spannend und düster

Steirerkreuz - Claudia Rossbacher

Steirerkreuz
von Claudia Rossbacher

Bewertet mit 5 Sternen

Als Sandra Mohr zu einem Tatort gerufen wird, ist sie froh, dass sie von ihren Gedanken abgelenkt wird. Die Gedanken drehen sich nämlich immer wieder um den Skiunfall ihres Freund, der nun querschnittsgelähmt ist. Sie macht sich Vorwürfe, weil sie ihn energischer hätte abhalten müssen, diese Abfahrt zu machen.

Ein Mann und ein Hund sind an einem Baum aufgeknüpft – und das kopfüber, was zu einem fürchterlichen Aussehen des Toten geführt hat. Die örtlichen Polizisten wissen dadurch auch zunächst nicht, wer der Tote ist. Die ganze Situation erinnert an einen Ritualmord, aber warum sollte jemand sowas tun?

Die Bewohner der kleinen Gemeinde halten zusammen, reden nicht viel, pflegen aber die gleichen Vorurteile. Auch die blinde Magdalena kann nicht viel zur Lösung beitragen. Keiner im Dorf versteht, was sie bewogen hat, ihre Leben in einer kleinen verwahrlosten Hütte zu führen, statt bei ihrem wohlhabenden Stiefvater.

Welche Geheimnisse werden in diesem Dorf noch gehütet? Die Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann müssen bis weit in die Vergangenheit zurück, um diesen Fall auflösen zu können. Dabei ist nicht immer alles so wie es scheint.

Alles in diesem Buch wirkt ein wenig dunkel, selbst das Wetter wirkt daran mit. Man kann sich durch die Beschreibungen mit in diese düstere Atmosphäre hineinziehen lassen. Von Anfang an, wird man durch die Geschichte gefesselt. Es ist spannend, geheimnisvoll und ein wenig mystisch. Eigentlich könnte jeder im Dorf der Täter sein, denn alle scheinen ein Interesse daran zu haben, dass der „Waldmensch“ verschwindet. Aber es gibt immer wieder neue Wendungen, die ein frühzeitiges Erkennen des Täters verhindern. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Das Ermittlerduo wirkt sehr authentisch. Die Spannungen unter den beiden machen die Story besonders interessant. Dadurch, dass Sandra ihren Kollegen nicht so ganz ernst nimmt, wirken die Gespräche manches Mal recht locker. Die Leute aus dem Dorf verhalten sich Fremden gegenüber schon distanziert, gegenüber der Polizei aus Graz wirken sie ganz besonders verschlossen.

Ein toller Krimi mit Lokalkolorit, den man nicht aus der Hand legen kann. Der Schreibstil ist flüssig und trotz spezieller Ausdrücke gut zu lesen (dank Glossar). Die Handlung ist spannend vom Anfang bis zum Schluss.