Rezension

Spannend und erschreckend

Rattenjagd
von Charleen Pächter

Inhalt: 2074: Kinder sind Ratten und Ratten müssen gejagt werden. So auch Jamie, die sich selbst die Schuld an dem Verlust ihrer Mutter gibt und nichts mehr will, als ihren Bruder Neo zu finden. Dabei trifft sie auf neue Freunde und deckt eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes auf.

Meinung: „Rattenjagd“ von Charleen Pächter ist ein spannendes Jugendbuch, das aber teilweise sehr brutal daherkommt. Denn Jamie und die anderen Charaktere müssen ums Überleben kämpfen.
Jugendliche und Kinder gelten als Ratten, deren Gehirne von einem Virus verändert wurden. Und Ratten werden gejagt. Sowohl von der normalen Bevölkerung, als auch von sogenannten Huntern, speziell ausgebildeten Soldaten, die keine Gnade kennen.
Lange war Jamie mit ihrer Mutter und ihrem geliebten Bruder Neo auf der Flucht. Dann wurde die Mutter getötet und Neo verschleppt. Jamie muss ihn unbedingt finden und trifft dabei unter anderem auf Ace, mit dem sie sich anfreundet.
Jamie ist mutig, taff und bereit alles zu tun, um zu überleben und die, die sie liebt zu schützen. Sie hat allerdings auch starke Schuldgefühle. Sie muss öfter töten, um sich zu verteidigen und das setzt ihr merklich zu. Jamie ist charakterlich sehr gut gemacht und ich habe mich schnell mit ihr angefreundet.
Ace ist der Ruhepol in der Geschichte. Die Stimme der Vernunft und ein guter Freund.
Weitere wichtige Charaktere sind Bruder Neo, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd mit Jamie erzählt wird und Cole, zu dem sich das Mädchen hingezogen fühlt.
Neos Geschichte ist ebenfalls sehr spannend und läuft größtenteils parallel zu Jamies. Er hat einen anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse und schaut stärker hinter die Kulissen, als ihm lieb sein könnte.
Cole ist stark und selbstbewusst. Jedoch wird schnell klar, dass er ebenfalls sein Päckchen zu tragen hat. Die zarte Liebesgeschichte zwischen ihm und Jamie hat mir sehr gut gefallen.
Alle Charaktere in dem Buch wirken echt und ungekünstelt. Ihre Gefühle werden sehr stark beleuchtet und so wirken sie dreidimensional.
Die Geschichte an sich ist spannend und gut gemacht. Der Leser stellt sich die ganze Zeit über ein paar Fragen, die allerdings erst zum Ende beantwortet werden. So bleibt das Buch interessant bis zum Schluss.
Mich hat „Rattenjagt“ gut unterhalten und ich empfehle es jedem, der auf Bücher mit Endzeitfeeling, das hier definitiv aufkommt, steht.

Fazit: Spannendes und stellenweise erschreckendes Jugendbuch. Gut gemacht und sehr zu empfehlen.