Rezension

Spannend und unterhaltsam

Die Toten von Lindau -

Die Toten von Lindau
von Thomas J. Fraunhoffer

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Toten von Lindau“ von Thomas J. Fraunhoffer, Verlag Lübbe, habe ich als Taschenbuch mit 365 Seiten gelesen, die in 38 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Emma Bosse und Niklas Grimm.

Niklas Grimm hatte keinen guten Start in seiner neuen Dienststelle in Lindau. Unbekannterweise fährt er zum Tatort, dort kennt er keinen und ihn kennt auch keiner. Das sorgt bei mir schon für den ersten Lacher, wie er seine Chefin Emma Bosse kennenlernt.

Am Ufer des Bodensees wird eine Leiche gefunden, die sehr detailliert beschrieben wird. Die Tote wird als Nele Gruber identifiziert. Sie war die Gründerin von freedog, einer Gruppe von Tierschützern. Also nehmen Niklas und Emma die Ermittlungen auf. Die teilweise sehr radikalen Unternehmungen der Tierschützer kommen bei der Landbevölkerung oft nicht gut an. Auch zwischen den Mitgliedern von freedog gibt es Eifersüchteleien. Da gibt es schon mal mehrere Verdächtige.

Zu Beginn des Buches erfährt man zuerst etwas mehr über Emma. Sie betreibt nebenbei mit ihrem Mann einen Gnadenhof für viele Tiere. Für den reinheitsliebenden Niklas ist das überhaupt nichts. Er hat überall seine Desinfektionstücher dabei und ein sabbernder Hund ist für ihn ein Gräuel. Emma ist sehr menschlich und sympathisch, sie ist eine gute Vorgesetzte und hat eher ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Kollegen. Sie kann aber auch sehr autoritär als Chefin auftreten, was Niklas gleich am ersten Tag zu spüren bekommt.

Niklas war mit zu Beginn nicht sehr sympathisch. Er kam ziemlich arrogant rüber, obwohl er anscheinend keine Ahnung von Nichts hatte. Er wurde strafversetzt und am Bodensee mag er die Stadt nicht, die Leute nicht und schon gar nicht die Tiere. Und bei den Kollegen, die über seinen beruflichen Wertegang informiert sind, kann er auch nicht punkten.

Aber im Laufe der Zeit merkt er wohl, dass er keine Wahl hat und das Beste daraus machen muss.

Zum Ende hin wurde es nochmal richtig rasant, spannend und dramatisch. Und es gibt einen Chliffhanger zum nächsten Teil, was mich sehr freut.

Sehr aufheiternd zwischendurch sind die Tiergeschichten auf Emmas Hof, in die auch Niklas unfreiwillig hineingerät. Ansonsten macht mich das Thema Tierquälerei und Welpenhandel sehr traurig und wütend. So etwas muss unbedingt aufhören.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Cover ist ganz toll gestaltet, die Personen sind authentisch und die Stadt und die Umgebung sehr liebevoll beschrieben.

Ich gebe eine fünfsternige Leseempfehlung.