Rezension

Spannend und unvorhersehbar

Die Nacht gehört den Wölfen
von Wulf Dorn

Bewertet mit 4 Sternen

Spannender Thriller mit überraschendem Ende

Simon hat durch einen schrecklichen Autounfall seine Eltern verloren und erfährt dann auch noch von seiner Tante und seinem älteren Bruder, dass er auf ein Internat gehen soll. Wegen einer kleinen autistischen Störung kann er mit Änderungen nicht gut umgehen und wird gleichzeitig auch noch von schrecklichen Alpträumen seit dem Unfall heimgesucht, in denen er sich von bösartigen Wölfen verfolgt fühlt. Gleichzeitig verschwindet in seiner direkten Umgebung ein Mädchen und Simon hat bald das Gefühl, dass die Wölfe aus seinen Träumen Realität werden.

Das Buch entfaltet von der ersten Seite an eine unglaubliche Sogwirkung und ich konnte es einmal begonnen nur noch schwer aus der Hand legen. Dazu tragen auch noch die sehr kurz gehaltenen einzelnen Kapitel bei, die einen schnell dazu verleiten, noch ein Kapitel und noch eins und noch eins zu lesen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Simon größtenteils erzählt und erst gegen Ende schwenkt die Erzählweise zu anderen Charakteren. Dadurch gibt es eine sehr einseitige Wahrnehmung der Geschichte, was für mich am Ende zu einigen Überraschungen geführt hat, die ich so nicht erwartet hatte. Es werden einige falsche Fährten gelegt und ich rätselte bis zum Ende, wie denn die Auflösung aussehen könnte und was hinter alldem steckt.

Mit der endgültigen Auflösung hatte ich dann so aber nicht gerechnet und muss sagen, dass mich der Autor wirklich eiskalt erwischt hat. Sehr gelungen.

Das Ende insgesamt stellt einen schönen runden Abschluss dar und hat mich doch rundum zufrieden zurück gelassen. Ein spannender Thriller, mit überraschenden Wendungen, der mich sehr neugierig auf den Autor Wulf Dorn gemacht hat. Dies war zwar das erste Buch von ihm, das ich gelesen habe, aber es wird definitiv nicht das Letzte bleiben.

Dafür vergebe ich vier Sterne.