Rezension

spannend, unterhaltsam und interessant

Die Kunst des Teufels - Nicole Steyer

Die Kunst des Teufels
von Nicole Steyer

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn Nicole Steyer einen neuen Roman herausbringt, ist gute Unterhaltung garantiert. So ging es mir auch mit ihrem neuen Buch " Die Kunst des Teufels " , das seinen Handlungsort in Passau hat . Eine spannende Geschichte wird erzählt , die historische Orte und Begebenheiten in sich vereint und den Leser in die Anfangszeit des dreißigjährigen Krieg entführt.

Teresa , die Tochter eines Holzschnitzers aus Berchtesgaden , ist nach dem Tod des Vaters mit ihrem Bruder Rupert auf dem Weg nach Nürnberg zu ihrem Oheim. In der Nähe von Passau begegnen sie einer Truppe von Landsknechten, die einen Streit mit ihrem Bruder anfangen. Rupert hat zuvor einen Zettel gekauft, der ihm Unanfechtbarkeit für einen Tag garantiert, ansonsten würde seine Seele dem Teufel gehören. Als die Landsknechte sich an Teresa vergreifen wollen , zeigt Rupert Mut, da er an seine Unanfechtbarkeit glaubt und stirbt. Teresa nun allein und mit dem Gedanken, dass ihr Bruder seine Seele dem Teufel verkauft hat , flieht und landet in Passau. Sie fühlt sich für den Tod und das Seelenheil ihres Bruders verantwortlich und will ihr Leben durch einen Sprung in die Ilz beenden.Doch sie wird davon abgehalten und zwar von einem jungen Jesuitenschüler namens Christian. Dieser junge Mann und die Stadt Passau sollen ihr Schicksal werden.

Nicole Steyer schreibt flüssig , spannend und interessant und so folgt der Leser dem Leben von Teresa mit angehaltenem Atem , denn was als Liebesgeschichte beginnt, wächst sich zu einer spannenden Geschichte aus, die den Leser nicht nur das Passau der damaligen Zeit kennen lernen lässt, sondern auch einige historische Begebenheit , die mit der Stadt und der Umgebung in Zusammenhang stehen. So z.B. den goldenen Steig , den historischen Salzhandelsweg von Passau nach Prachatitz, den die sogenannten " Säumer " nutzen, Aber auch über die Herstellung der bekannten Passauer Wolfsklingen wird berichtet, wie über das Entstehen der Wahlfahrtskirche " Maria Hilf " .
Die Beschreibung der Lebensbedingungen zur damaligen Zeit, vor allem die der Frauen, gelingt Nicole Steyer wieder sehr gut .Auch der Gottesglaube der Leute, die damals auch immer im Zusammenhang mit dem Teufelsglauben stand, wir gut transportiert ,.Das Seelenheil eines Menschen war sehr wichtig. Auch wusste ich nicht, dass die Dienerschaft in Passau nicht heiraten durfte und so natürlich verbotene Beziehungen sehr gefährlich waren und scharf geahndet wurden.Die Figuren des Romans sind gut getroffen, vor allem Teresa wächst einem schnell ans Herz. Aber auch alle anderen Figuren agieren der Zeit entsprechend und sind gut getroffen.

Alles in allem ist " Die Kunst des Teufels " ein gelungenes Buch und was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, erfährt der Leser erst, wenn er dieses Buch liest.

Gute Unterhaltung , es lohnt sich .