Rezension

Spannende Ermittlungen

Der stille Vogel -

Der stille Vogel
von Peter Mohlin

Bewertet mit 4 Sternen

In einem Vogelnest wird ein menschlicher Knochen gefunden. Die Untersuchungen ergeben, dass der Knochen zum Skelett eines Kindes gehören muss. Sofort werden Erinnerungen an den Fall der verschwundenen Brodin-Zwillinge wach. Die beiden Brüder verschwanden vor dreißig Jahren von einem Spielplatz und wurden nie gefunden. John Adderley beginnt den alten Fall neu aufzurollen. Nicht ahnend, welche Kette von Ereignissen damit in Gang gesetzt wird...

"Der stille Vogel" ist bereits der dritte Fall für John Adderley. Obwohl die Bände in sich abgeschlossen sind, empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten. Denn John Adderley ist ein ehemaliger FBI-Agent, der unter falschem Namen im schwedischen Karlstadt ermittelt und sich im Zeugenschutzprogramm befindet. Die genauen Hintergründe, die dazu geführt haben, erfährt man in den ersten Teilen der Serie. 

Der aktuelle Fall startet zunächst eher gemächlich. Adderley rollt nicht nur die alten Ermittlungen auf, sondern hat außerdem Schwierigkeiten mit seiner neuen Vorgesetzten. Darüber hinaus muss er sich Gedanken über das Zusammenleben mit seiner Nichte Nicole machen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet nicht nur die Nachforschungen im Cold Case, sondern bekommt außerdem einen Einblick in das Leben von Torgny und Beatrice und weiteren Bewohnern, die die Familie der damals verschwundenen Zwillinge kannten. Zunächst ist nicht klar, wie sich diese Stränge miteinander verbinden werden. Doch das Autorenduo verknüpft die Fäden nach und nach gekonnt. Denn plötzlich hat es das Team um Adderley nicht nur mit dem alten Fall zu tun, sondern mit einer weiteren Leiche. Die Zeugen sind, sowohl im alten, als auch im neuen Fall, wenig verlässlich. Dadurch weiß man nicht, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da es oft zu Überraschungen kommt, muss man diese oft überdenken. Auch wenn erfahrene Krimileser den Täter des aktuellen Mordes früh auf dem Schirm haben dürften, gelingt es den Autoren hervorragend, die Spuren geschickt auszulegen, wodurch man zu zweifeln beginnt. Die Spannung wird dadurch durchgehend gehalten und steigt zum Ende hin nochmals an. 

Ein Krimi, der durch überraschende Wendungen überzeugt und die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt.