Rezension

Spannende und lesenswerte Geschichte über eine Zeitreise zur Titanic

Titanic Effect -

Titanic Effect
von Marcel Kuiper

Spannende und lesenswerte Geschichte über eine Zeitreise zur Titanic

Protagonist Edward Brown lebt in Belfast im Jahr 2042. Die Welt hat sich stark verändert. Fast alle Menschen arbeiten im Home Office, reale Begegnungen sind selten und ungewohnt, in den Geschäften wird man von Robotern bedient, Essen kommt aus dem 3D-Drucker und Fahrzeuge brauchen keine Fahrer mehr. Auch Edward arbeitet im Home Office und entwickelt Programme. Durch Zufall findet er einen Weg, digital in die Vergangenheit zu reisen. Da sich der Jahrestag des Untergangs der Titanic zum 130. Mal jährt und er sich brennend für die Titanic interessiert, reist er virtuell zurück ins Jahr 1909 und „übernimmt“ den Körper von Oliver, um sich die Arbeiten an der Titanic anzusehen. Im Namen von Oliver bekommt er sogar einen Job als Nieter an diesem Schiff, das bereits im Bau als unsinkbar galt.

Wird Edward es bei diesen einen „Reise“ belassen? Was passiert mit Oliver, wenn Edward seinen Körper in Besitz nimmt. Und hat es Auswirkungen auf die Zukunft oder kann es das haben, was Edward hier tut? Fakt ist, dass er zumindest Olivers Leben ändert, denn der hätte sich nicht in der Werft um Arbeit bemüht.

Eigentlich bin ich der typische Nicht-Fantasy-Leser, denn das ist absolut nicht mein Genre. Andererseits finde ich die Geschichten um die Titanic absolut faszinierend. Dazu hat mich das sehr schön gestaltete Cover dazu animiert, den Klappentext zu lesen, was mich wiederum neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn der Roman liest sich absolut interessant und fesselnd. Durch die Fakten zum tatsächlichen Untergang der Titanic, die sehr gut in die Geschichte eingearbeitet wurden, wirkt das Ganze auch sehr glaubhaft und suggeriert, dass Zeitreisen irgendwann zumindest virtuell möglich sein werden.

In den ersten Kapiteln hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mich an die Sprache und die teilweise veralteten Ausdrücke zu gewöhnen. Teilweise schweift der Autor auch in die falsche Zeitform ab, es sind noch einige Rechtschreibfehler vorhanden und die Sprache wirkt teilweise „gestelzt“. Auch gibt es kleinere logische Unklarheiten. Aber der junge Autor hat das bisher mehr oder weniger in Eigenregie gemacht und durch ein gutes Lektorat könnte dieses behoben werden. Für mich macht das in der Bewertung einen Punkt Abzug aus, aber es ist definitiv Potential nach oben vorhanden und ich wünsche Marcel Kuiper, dass er weiter seine tollen Geschichten schreibt und durch die Einnahmen auch ein gutes Lektorat bezahlen kann.

Die Geschichte ist trotz Fantasyelementen sehr glaubhaft geschrieben und hat mich wunderbar unterhalten. Das ist umso bemerkenswerter, weil Fantasy überhaupt nicht mein Genre ist. Gerne gebe ich diesem Roman verdiente 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.