Rezension

Spannende und zum Nachdenken anregende Story

Der Bund der Illusionisten 01. Flüsternder Sand - Glenda Larke

Der Bund der Illusionisten - Flüsternder Sand
von Glenda Larke

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Bund der Illusionisten 1 -Flüsternder Sand" von Glenda Larke ist der Auftakt zu einer Fantasy Trilogie.
Ligea ist gebürtige Kardin wird aber im Alter von drei Jahren von einem tyranischen General adoptiert und großgezogen. Sie ist Mitglied der Bruderschaft, einer Organisation von Spionen, und soll jetzt eine Verschwörung in Kardiastan  aufdecken. Denn sie hat die Fähigkeit Lügen zu spüren und sie somit auch aufzudecken. Sie erhält die Anweisung dazu vom Exaltarchen höchstpersönlich. Auf diese Reise nimmt sie zwei ihrer Sklaven mit, Brand und Aemid. Durch die Befragung deckt sie schnell etwas Geheimnisvolles auf, welches ganz Kardiastan zu dem macht was es ist und muss sich selber entscheiden auf welcher Seite sie steht. Denn sie wird dem Anführer der Karden, dem Illu Sionist, zur Illusion gebracht.

Glenda Larke schafft ein Imperium, das Exaltarch, welches ähnlich aufgebaut ist wie das römische Reich. Es werden in den eroberten Ländern Staren gebaut, Bibliotheken, Badehäuser ect. sie werden "zivilisiert". Es gibt Gesetze, die das Leben in der Theorie einfacher und gerechter machen sollen.
Doch das Ganze hat auch seine Kehrseiten. Dazu später mehr. Zu dem Imperium hat Glenda Larke auch eine eigene Tierwelt und die Magie der Karden eingebaut. Beides sind schöne Ideen, die dem Buch ein gewisses etwas verleihen. 
Die Charaktere sind auch gut gelungen. Ligea, eine selbstwusste, gerechte Frau ohne Bedenken, muss lernen sich selber zu finden. Den in ihrem Geburtsland lernt sie nicht nur ihre Fähigkeiten besser kennen sondern muss sich auch damit auseinander setzten, dass die Welt wie sie sie sieht gar nicht so ist wie sie denkt. Tyran ist nicht das perfekte System, ihr Adoptivvater hat sie benutzt, ihr Vater hat sein Volk verraten damit sie leben kann. Ligea ändert sich mit der Zeit und wird reifer und erwachsener.
Auch ihr Sklave Brand macht eine Veränderung durch. Er war zwar immer ein eigensinniger Sklave, Ligea hat dies auch immer gefördert. Als er frei ist, bleibt er bei Ligea. Denn er liebt sie und hofft dass sie eines Tages dies erwidert. Doch in der Illusion merkt er, dass er auch sein Volk zur Freiheit führen könnte, das er Ligea nicht bekommen kann. Er ist schon stark, aber er wird stärker in dem er sich einiges bewusst macht.
Dadurch, dass die Geschichte aus Ligeas Perspektive erzählt wird, kann man sich gut in sie hineinversetzten. Aber durch die Gespräche mit anderen Charakteren ist der Leser auch in der Lage die Handlungen und den Charakter selbst zu ergründen.

Tyran ist der Name des Exaltrachs und zugleich ein Wortspiel. Tyrannen sind einem ein Begriff, skrupellose, machtgierige Herrscher. Nichts anderes ist der Exaltarch. Denn er möchte sein Imperium erweitern und hat keine Skrupel dabei Menschen, egal welchen Alters zu töten und zu unterjochen. Ihnen ihre Kultur zu nehmen und eine andere aufzuzwingen. Wer nicht passt wird passend gemacht oder getötet. Rebelliert ein Volk wird es nahezu ausglöscht und die Reste, meiste Frauen werden dann den eigenen Legion übergeben um das Volk zu "erhalten".
Dies ist nicht nur in unserer Vergangenheit passiert, wo die ganzen Urvölker unterjocht, ausgebeutet und ausgerottet werden. Das passiert auch heute noch, wenn ein Land "befreit" wird. Die ist ein aktuelles Thema.

Das Cover passt gut zum Buch. Es wird eine Frau mit Schwert in der Wüste gezeigt. Dies könnte Ligea sein auf dem Weg zur Illusion.  Auch der Titel ist sehr treffend und spielt auf die Zitterödnis an.

 

Da ich von Glenda Larke eh begeistert bin, hat es gepasst das ich dieses Rezensionsexemplar von Blanvalet bekommen habe. Es hat ne Weile gedauert bis ihn in die Sicht von Ligea schlüpfen konnte, doch dann hat mich das Buch gepackt. Es ist spannend, aufregend und es gibt vieles neues zu entdecken. Dabei wird das Ganze gemischt mit der Suche nach sich selber und mit der blutigen Geschichte Tyrans. Man kommt ins Grübeln. Zum einen wie es mir gehen würde an Ligeas Stelle und zum anderen darüber was wir Menschen mit unseren Mitmenschen tun.