Rezension

Spannender Cold Case

Der Sturm: Vergraben -

Der Sturm: Vergraben
von Karen Sander

Bewertet mit 5 Sternen

Bei einem Küstenabrutsch auf dem Darß werden die Gebeine einer jungen Frau freigelegt. Doch schon während der Bergung fällt auf, dass es sich um gleich zwei Skelette handelt. Ein Mann, eine Frau. Als ein Kollege des Kommissars Tom Engelhardt sich an einen Fall aus dem Ende der 80er Jahre erinnert, ahnt Engelhardt, dass es Parallelen gibt. Damals tötete ein Mann zwei junge Paare am Strand und dem Anschein nach, war er auch hier der Täter. Beim Heraussuchen der damaligen Akten, die noch aus der DDR stammen, fällt auf, dass Seiten fehlen. Der damalige Ermittler ist ausgerechnet Mascha Kriegers Vater und die Kryptologin, die ebenfalls zu dem Fall hinzugezogen wurde, befürchtet, dass er mehr weiß, als er zugibt.

Mit Der Sturm – Vergraben erscheint der bereits vierte Teil einer Krimireihe und der erste Band einer neuen Trilogie rund um die Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger. Die drei Bände zuvor waren ebenfalls eine Trilogie mit dem Namen der Strand. Da man hier nun auf viele bekannte Gesichter trifft, habe ich mich sehr über einen neuen Band gefreut.

Wie schon in der ersten Trilogie schafft es Autorin Karen Sander direkt von der ersten Seite an den Leser in ihre Geschichte zu ziehen. Der Schreibstil weiß zu fesseln und bietet genügend bildliche Beschreibungen um ein Kopfkino entstehen zu lassen. Dadurch, dass wir hier unterschiedliche Perspektiven, unter anderem auch die des Täters, kennenlernen, bekommt man einen guten Überblick über die Personen.

Bereits der Prolog, der einen Rückblick auf die Ereignisse im Darß, hier speziell den Angriff auf ein Pärchen, beschreibt, ist so spannend, dass man einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Das Weitergehen ist dann allerdings erst in unserer Gegenwart und die Ermittler werden mit einem Cold Case konfrontiert. Dabei sind die Zeiten, in denen der Darß-Ripper sein Unwesen trieb allein schon schwer nachzuvollziehen. Alles befand sich im Umbruch, die Wiedervereinigung stand kurz bevor und es herrschte ein regelrechtes Chaos. Insgesamt fand ich diesen ersten Band unheimlich spannend und ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. Die kurzen Kapitel, die so gut wie alle mit kleinen Cliffhangern enden, sorgen dann auch nochmals für Tempo und den Wunsch, noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen.

Wer die erste Trilogie kennt, ist natürlich mit dem Ermittler Tom Engelhardt, dessen Team und auch mit der Kryptologin Mascha Krieger vertraut. Innerhalb dieses Teams gilt es, Konflikte zu bewältigen, aber auch teilweise mit persönlichen Anliegen klar zu kommen. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere gut gelungen und die Konflikte und die gesamte Dynamik zwischen den Charakteren machen diese lebendig und authentisch.

Mein Fazit: ein spannender neuer Fall für Tom Engelhardt und Mascha Krieger, der zu unterhalten weiß und den man nur ungern zur Seite legt. Authentische Charaktere, ein spannender Cold Case und viele Eindrücke rund um die schöne Ostsee brachten mir gelungene Lesestunden. Da es sich um eine Trilogie handelt, bleibt natürlich dann auch das Ende offen und ich freu mich auf die Fortsetzung. Leseempfehlung!