Rezension

Spannender Fall für das Dreier-Team

Die Leere der Nacht -

Die Leere der Nacht
von Alexander Hartung

Bewertet mit 4 Sternen

Da ich den Vorgängerteil nicht gelesen habe, ist es meine erste Begegnung mit Alina Grimm, die in ihrer neuen Tätigkeit als Privatermittlerin fungiert, nachdem sie ihre Polizeilaufbahn an den Nagel gehängt hat. Ihr zur Seite stehen Elias, der nach der Ermordung seines ehemaligen Arbeitgebers ein stattliches Vermögen geerbt hat, sowie Lennart, ihr oft erwähnter ehemaliger Klassenkamerad, der früher nicht ganz so legalen Tätigkeiten nachgegangen ist.

Ein Brief des Journalisten namens Ignaz Mank erreicht die Drei, doch als sie mit ihm in Kontakt treten wollen, erfahren sie, dass sich der Journalist in der Nacht zuvor das Leben genommen hat. Doch warum sollte jemand um Hilfe bitten und sich dann selbst töten? Außer einem Zeitungsartikel und einem darauf notierten Datum gibt es keinerlei Hinweise darauf, warum er ihre Hilfe benötigt haben könnte. Sogleich nimmt Alina ihre Recherche auf und stößt alsbald auf einen Fall, bei dem die Explosion einer Autobombe drei Menschen das Leben gekostet hat. Wie es scheint, wurden davon zwei Personen als Unbeteiligte eingestuft und die dritte Person war ein stadtbekannter Krimineller. Trotz intensiver Ermittlungsarbeit war es dem LKA nicht gelungen den Täter zu ermitteln noch weitere Erkenntnisse über die Autobombe in Erfahrung zu bringen. Bei Alinas weiteren Nachforschungen entdeckt sie Zusammenhänge zu einer Umweltschutzorganisation und einem anderen Fall. Schnell ist ihr klar, dass Menschenleben in Gefahr sind und das Konsortium alle Personen aus dem Weg räumt, nur um ihre Interessen zu verwirklichen.

Die Handlung ist gut konstruiert und erst nach und nach erfährt der Leser die Zusammenhänge. Dadurch wird der Spannungsbogen kontinuierlich hochgehalten. Der Schreibstil ist sehr flüssig, wobei die ersten 30 Seiten mit so vielen Namen gespickt sind, dass man hier etwas den Überblick verliert. Eine Namensliste am Anfang des Buches wäre hier sehr hilfreich gewesen. Leider gab es hin und wieder Zeilen ohne Leerschritte, die den Lesefluss sehr gestört haben. Auch der permanente Hinweis, dass Lennart der ehemalige Klassenkamerad von Alina war, hat mich gestört. Die Aufklärung, wer hinter dem Konsortium steckt, wurde dem Leser vorenthalten.

Die drei sympathischen Protagonisten werden mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Fähigkeiten sehr authentisch dargestellt.

Das Cover mit den glühenden Kohlen passt meiner Meinung nach perfekt zu diesem Krimi, wobei mir bei dem Titel noch eine Assoziation fehlt. Das Buch hat eine besondere weiche Haptik und ist sozusagen ein Handschmeichler, der beim Lesen auch super in der Hand liegt.

Fazit:

Der Autor war eine Neuenddeckung für mich, die Handlung gut konstruiert und der Unterhaltungs- und Spannungsfaktor hoch. Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen.