Rezension

Spannender Kriminalroman mit reichlich Lokalkolorit aus Hamburg

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity -

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
von Isabel Bernsmann

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Isabel Bernsmann ihr Ermittlerteam rund um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll in seinen dritten Fall. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es die erste Begegnung mit dem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Zudem zieht sich ein roter Faden durch die einzelnen Bände dieser Reihe, der sich um Fredericas Vater dreht, einem Polizisten, der vor 20 Jahren angeblich Selbstmord begangen hat. Grundsätzlich werden hier aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.  

Frederica Moll und ihre Kollegen Christian Lauterbach und Tanja Buchholz sollen eine Cold Case Unit innerhalb der Hamburger Polizei aufbauen. Auf Anordnung ihres Vorgesetzten nehmen sie sich dabei zunächst den Fall einer jungen Frau vor, die vor 7 Jahren in einer Baugrube in der HafenCity tot aufgefunden wurde  und scheinbar von niemandem vermisst wird. Als die Identifizierung der Frau überraschend schnell gelingt, stellen die Ermittler fest, dass sich hinter diesem Fall ein wesentlich größerer Abgrund verbirgt wie zunächst gedacht.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Auch wenn sich die Identität des Täters für mich schon ziemlich früh abgezeichnet hat, hält der Spannungsbogen bis zum dramatischen Ende, dass doch noch die eine oder andere Überraschung auf Lager hat. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen besonders die Ermittler reichlich Ecken und Kanten aufweisen, die für ordentlich Reibung im Team sorgen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.