Rezension

Spannender mittlerer Trilogieband

Die Muschelmagier - Kai Meyer

Die Muschelmagier
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Jolly und Munk sind in der Seesternstadt Aelenium angekommen und sollen dort ihre Quappen-Fähigkeiten perfektionieren, denn diese werden gebraucht, um die Welt vor den Kreaturen des Mare Tenebrosum zu retten. Jolly wird das alles zu viel, sie hadert mit ihrer Bestimmung, will doch eigentlich nur Piratin sein, und begeht einen möglicherweise folgenschweren Fehler.

Den ersten Band der Trilogie habe ich schon vor einigen Monaten gelesen, wirklich gefallen hatte er mir nicht, dennoch wollte ich wissen, wie es weitergeht. Auch der Start in den zweiten Band fiel mir schwer, ich langweilte mich, war schon kurz davor, abzubrechen – und dann hat es mich doch gepackt. Der Roman wird nach dem ersten Drittel richtig spannend, da die Protagonisten getrennt sind, gibt es Perspektivewechsel, verbunden mit Cliffhangern und die Geschichte wird zunehmend magisch-mystischer, wie ich mir das schon im ersten Band gewünscht hätte.

Die Charaktere sind allerdings weiterhin eher oberflächlich. Leider ist mir Jolly nicht besonders sympathisch, sie gehört zu den Menschen, die erst handeln und dann denken, ihr Handeln ist daher ziemlich oft unvernünftig. Zwischen ihr, Munk und Griffin entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte, auf die man gut und gerne verzichten könnte, zumal sie Munk sehr eifersüchtig wirken lässt und da er ansonsten eine eher kleine Rolle in diesem Band inne hat, erhält sein Charakter dadurch einen unnötig negativen Touch.

Die Mythologie der Geschichte wird deutlich weiterentwickelt, die Quappen haben mehr Fähigkeiten als zunächst vermutet, man erfährt einige Hintergründe, z. B. auch über den Geisterhändler, einige neue Charaktere sind viel versprechend, die Geschichte entwickelt sich so ein ganzes Stück fort.

Der zweite Band der Trilogie gefällt mir deutlich besser als der erste, das Piratensetting rückt in den Hintergrund, das Mystisch-Magische nimmt die Hauptrolle ein. Das Ende lässt so viele Fragen offen, dass ich sofort mit dem nächsten Band weiterlesen werde. 4 Sterne und eine tendenzielle Leseempfehlung.