Rezension

Spannender Provence-Krimi

Trügerische Provence -

Trügerische Provence
von Pierre Lagrange

Bewertet mit 4 Sternen

Der pensionierte Commissaire Albin Leclerc besucht mit seiner zukünftigen Frau ein Konzert. Doch das Event fällt aus, da eine angesehene Musikerin nicht zum Auftritt erscheint. Ihr Lebensgefährte wird tot im Hotelzimmer aufgefunden. Die Musikerin und ihr wertvolles Instrument sind verschwunden. Caterine Castel und Alain Theroux nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl Leclerc eigentlich mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, kann er es mal wieder nicht lassen, seine ehemaligen Kollegen zu unterstützen. Gemeinsam mit seinem Mops Tyson begibt er sich auf Spurensuche und gerät dabei in tödliche Gefahr...

"Trügerische Provence" ist bereits der siebte Fall, den der pensionierte Ermittler, gemeinsam mit Mops Tyson, in seinem Ruhestand verfolgt. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat, da der Autor wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen lässt. Es gibt zwar Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen, doch diese nehmen nicht zu viel Raum ein und werden zudem noch schlüssig eingeflochten, wodurch man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann. 

Die Handlung beginnt mit einem wahren Paukenschlag, denn man beobachtet eine Szene, in der ein älterer Mann in großer Gefahr schwebt und hat den Verdacht, dass es sich um Albin Leclerc handeln könnte. Danach springt man in der Zeit zurück und beobachtet die Ereignisse, die zur Anfangsszene führen. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei Albin Leclerc größtenteils im Zentrum der Ereignisse steht. 

Auch in diesem Band gelingt es Pierre Lagrange wieder hervorragend, die sommerliche Provence zum Leben zu erwecken. Man hat beinahe das Gefühl, selbst vor Ort zu sein, die heißen Temperaturen zu spüren und die einzigartigen Gerüche wahrzunehmen.  Auch die Protagonisten wirken so lebendig, dass man sie beim Lesen vor Augen hat. Ganz nebenbei erfährt man einiges über die Musikfestivals, Veranstaltungsorte, die Musiker und ihre Instrumente. Diese Informationen fließen gekonnt in die Handlung ein. Leider hat man stellenweise das Gefühl, dass einiges etwas zu detailliert beschrieben wird, wodurch man zuweilen in Versuchung gerät, die entsprechenden Passagen zu überspringen, um endlich mit dem Fall voranzukommen. Denn der hat es wirklich in sich. Zunächst hat man keine Ahnung, in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Die Ermittlungen wirken authentisch und durchgehend interessant. Immer wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Spur ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken muss. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das man geradezu atemlos verfolgt. 

Wieder ein gelungener Fall für Leclerc und Tyson. Die beiden bilden einfach ein unschlagbares Team und es macht Spaß, ihren Dialogen zu folgen. Der Fall selbst hält einige Überraschungen bereit und ist deshalb empfehlenswert.