Rezension

spannender, temporeicher, fesselnder Thriller

Todeszeitpunkt - Rob McCarthy

Todeszeitpunkt
von Rob McCarthy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rob Mc Carthy – Todeszeitpunkt

 

Dr. Harry Kent arbeitet tagsüber in der Notaufnahme als Anästhesist und nachts als Polizeiarzt. Als er zu einer Geiselnahme gerufen wird und der siebzehnjährige Täter über Luftnot klagt, begibt er sich in den Diner. Dort erfährt er von Solomon, dass „sie“ seine Freundin auf dem Gewissen haben. Was ist passiert? Als die Geiselnahme in einem Desaster endet, lässt der Fall Harry nicht los und ermittelt auf eigene Faust. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und sein bester Freund wird ermordet. Harry, der den Fall jetzt erst recht aufklären will ermittelt weiter, und gerät in Lebensgefahr…

 

Ich kannte bisher noch kein Buch des Autoren.

Der Erzählstil ist angenehm, die Geschichte liest sich spannend und temporeich. Da ich medizinische Vorkenntnisse habe, hatte ich auch überhaupt keine Probleme der Geschichte zu folgen, hätte ich diese aber nicht gehabt, hätte ich mich wahrscheinlich schwer getan. Hier wird mit allerhand Fachbegriffen und Medikamentennamen wie selbstverständlich um sich geworfen. Wie gesagt, ich konnte sehr gut folgen, kann aber verstehen, falls das jemandem zu viel ist.

Die Spannung wird schnell aufgebaut und gut gehalten.

Auch das Tempo ist angenehm und passt sich den verschiedensten Situationen an, im Großen und Ganzen ist es aber recht hoch.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken lebendig und vielschichtig. Harry ist sympathisch, auch wenn er sein Päckchen zu tragen hat. Ex-Soldat mit Überlebenskomplex, Medikamentenabhängigkeit, einem schwer verletzten Mentor und einem besten Freund, mit dem es seit einiger Zeit kriselt, weil Harry und dessen Frau eine Affäre hatten. Natürlich ist nichts so wie es scheint und der Autor schafft immer wieder neue Sackgassen, Irrwege und Stolpersteine.

Die Schauplätze sind gut ausgearbeitet, detailliert und bildhaft, sodass ich einen guten Eindruck bekommen habe.

Die Geschichte ist fesselnd und mitreißend, das Buch wollte ich kaum aus der Hand legen.

 

Was habe ich zu kritisieren? Nun zum einen hätten es nicht so viele Wiederholungen gebraucht, denn wir wissen spätestens nach dem x-ten Mal, dass Harry sich schuldig fühlt, Medikamente einwirft und sich mit seinem Leben nach dem Einsatz nicht so arrangieren kann. Ist nachvollziehbar, aber es wurde mir einfach zu oft erwähnt.

Ansonsten hab ich nichts. Mir gefiel die Story, sie war kurzweilig und fesselnd, ich habe mich gut unterhalten gefühlt, bot einige Überraschungen und für mich war es ein gutes Finale. Ich würde jederzeit wieder ein Buch des Autoren lesen.

 

Das Cover ist genretypisch, aber auch austauschbar, mit der Handlung hat es nicht wirklich viel zu tun. Mich hat es trotzdem angesprochen.

 

Fazit: spannender, temporeicher, fesselnder Thriller. 4 Sterne.