Rezension

Spannender zweiter Teil mit Schönheitsfehlern

Hand in Hand
von Stephanie Madea

Bewertet mit 4 Sternen

View hat Zac verloren, dafür aber dessen Vater, Steven, gefunden. Gemeinsam machen sie sich nun auf die Suche nach dem Labor, wo sie Zac vermuten. Max Mayderman tut derweil alles, um sein Projekt zu schützen und scheint dabei am längeren Hebel zu sitzen

 

Es handelt sich hier um den zweiten Teil der Moonbow-Dilogie, zum Verständnis sollte man unbedingt vorher den ersten Teil gelesen haben. Die Geschichte wird nahtlos weitererzählt, man ist schnell wieder mitten in der Geschichte.

 

Stephanie Madea hat eine besondere Art, Geschichten zu erzählen, sehr eingängig, sehr nah an den Protagonisten, sehr bildhaft, flüssig zu lesen und sehr spannend. Die Charaktere kommen dem Leser sehr nahe, man erlebt ihre Gedanken und Gefühle mit.

 

In diesem Band wird die Beziehung zwischen View und Zac wird weiter ausgebaut, hier gleitet der Roman für mich zu sehr ins Kitschige und ich kann nicht mehr alle Handlungen der beiden nachvollziehen (zumal wenn man ihr Alter bedenkt), diese Entwicklung hätte der Roman auch gar nicht nötig gehabt. Überhaupt scheint mir dieser Teil der Geschichte deutlich abgehobener als der letzte, er taucht nach meinem Gefühl weniger ins Mystische sondern eher ins Esoterische ab. Die Fähigkeiten der fünf Personen, deren Sinne besonders ausgeprägt sind, sind manchmal schwer verständlich, vor allem gegen Ende, als es darum geht, wie sie zusammenwirken könnten. Welche „Berufung“ Zac, View und den anderen Sinnen unterstellt wird, geht mir etwas zu weit und wirkt zu moralisierend auf mich, hier konnte mich der Roman nicht abholen, was auch dazu geführt hat, dass mir dieser Roman weniger gut gefallen hat als die bisherigen der Autorin.

 

Am Ende sind alle offenen Fragen geklärt, mir hat gefallen, dass auch eher Nebensächliches noch einmal aufgenommen wurde und teilweise sogar im Nachhinein noch zusätzlichen Sinn erhielt (z. B. die Szene mit Boy aus dem ersten Teil). Die Kapiteluntertitel bilden, wie schon im Vorgänger, wieder einen Spruch, der viel Wahrheit enthält. Insgesamt ist die Moonbow-Dilogie eine spannende Geschichte, die es schwer macht, sie aus der Hand zu legen. Ich empfehle dringend, die Romane direkt hintereinander zu lesen, um den größten Lesegenuss zu erreichen. Wegen der oben genannten Kritikpunkte gibt es von mir für diesen Band „nur“ knappe 4 Sterne.