Rezension

spannendes Zukunftsszenario

Resistent -

Resistent
von Stefanie Mühlenhaupt

„Wenn die Bienen aussterben, hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben.“ – wem ist nicht das Zitat allgegenwärtig, das fälschlicherweise A. Einstein zugeschrieben wird? In einer nicht allzu fernen Zukunft klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Lebensmittel- und sonstige Ressourcenknappheit bestimmen das Leben auf der Erde und es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Sophie Bergmann setzt mit ihrer Forschung alles daran, Bienen zu züchten, die gegen schädliche Umwelteinflüsse resistent sind. Sie ist eine überzeugte Idealistin, die mit einer ordentlichen Portion Naivität gepaart ist.

Für sie ist es kaum vorstellbar, dass Ihr Arbeitgeber, der globale Konzern FoodTec, die Gewinnmaximierung vor die Nöte eines Großteils der Bevölkerung setzt. Doch schon bald wird sie eines Besseren belehrt. Nicht nur, dass ihre Forschung sabotiert wird – sie wird Zeugin des Mordes an ihrem Assistenten Mike und muss die Flucht ergreifen.

Ihre Flucht, gemeinsam mit ihrem Noch-Ehmann Tom, führt sie zu den Rebellen, die ihren Kampf gegen FoodTec führen. Angeführt wird die Bewegung von Becka, die gleichzeitig Sophies Schwester ist. Trotz ihrer früheren Differenzen eint sie das Ziel, FoodTec in die Knie zu zwingen und so nehmen sie den Kampf gegen den Giganten auf.

Die Umgebung, die Stefanie Mühlenhaupt entworfen hat, fand ich nicht sonderlich abwegig, so dass die Geschichte noch brisanter wirkt und man unweigerlich beim Lesen darüber nachdenkt, ob und wann wir in solchen Zeiten landen werden.

Die Figuren fand ich gut gezeichnet, an manchen Stellen hätte ich mir noch eine tiefere Charakterisierung gewünscht. So war mir z.B. der Schwesternkonflikt zu schnell beigelegt.

Die Handlung war in sich schlüssig und durch den flüssigen Schreibstil recht spannend, auch wenn das Ende der Geschichte im Groben vorhersehbar war. Dieses erinnert mehr an einen Film als an ein Buch, das man gerade liest.

Der „böse“ Multikonzern auf der einen Seite und die „standhaften“ Rebellen auf der anderen Seite waren mir persönlich ein wenig zu plakativ und ließen nicht sehr viel Spielraum für eventuelle Zwischentöne. Hier wäre sicherlich noch ein wenig mehr Potential gegeben.

Trotzdem war „RESISTENT“ Alles in Allem ein kurzweiliges, spannendes Lesevergnügen, das vornehmlich durch das Szenario und den Schreibstil besticht.