Rezension

Spezialunterwäsche für den Helden

Hexenherz. Glühender Hass - Monika Loerchner

Hexenherz. Glühender Hass
von Monika Loerchner

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Er sollte einst Oberhaupt der Familie werden, jetzt gilt er weniger als nichts: Von seiner Mutter in eine männer­verachtende Gesell­schaft geschleppt und dann im Stich gelassen, ist der junge Kolja hin- und her­gerissen zwischen dem Hass auf seine Gebärerin und dem Wunsch, endlich seinen Vater zu finden. Um seinen Zielen näher­zukommen, geht er einen gefähr­lichen Pakt ein und stellt sich gegen die Gesetze der Hexen des Goldenen Reiches – und gegen die der Göttin.

Der zweite Roman aus der Hexenherz-Welt erzählt die Geschichte aus Sicht von Helenas Zieh­sohn Kolja. Wie ergeht es einem Jungen in einer matriar­chalischen Welt, in der er zum schwachen Geschlecht gehört?

 

Rezension:

Helenas Adoptivsohn Kolja will endlich heraus­finden, was aus seinem Vater geworden ist. Doch wie soll er als Junge in diesem Hexen­staat auf die Suche gehen und Infor­mationen erhalten. Die einzige Chance, die er sieht, ist, sich als Frau zu verkleiden. Doch das ist strafbar. Und wird es nicht auffallen, dass er über keine Magie verfügt? Frauen ohne Kräfte sind schließ­lich auch nicht gerade hoch ange­sehen. Oder können ihm diese eigen­artigen Steine helfen, mit denen die Rebellen experi­mentieren?

Dass Monika Loerchners Fantasy-Reihe „Hexenherz“ ein ungewöhn­licher Welten­bau zugrunde liegt, stach natürlich bereits im 1. Band („Eisiger Zorn“) ins Auge. Wer aller­dings davon ausging, dass das Leben der dortigen Prota­gonistin Helena hier fort­gesetzt wird, dürfte über­rascht werden. Prota­gonist und Ich-Erzähler dieses Bandes ist nämlich Helenas Adoptiv­sohn Kolja, dem in Band 1 nur eine fast unbe­deutende Neben­rolle zufiel. Als Frau verkleidet und mit einem Magie­stein ausge­stattet, hat er auf der Suche nach seinem Vater eine abenteuer­liche Reise vor sich. Neben dieser Haupt­handlung im Goldenen Reich existiert diesmal allerdings eine Neben­handlung, die im Großen Molda­wischen Reich ange­siedelt ist und in Form von Tage­buch­einträgen von den Problemen eines Mädchens in der dortigen männer­dominierten Gesell­schaft handelt. In welcher Verbin­dung diese Geschichte mit der Haupt­handlung steht, erschließt sich dem Leser erst gegen Ende dieses Bandes.

Der Stil der Autorin kann auch weiterhin überzeugen. Das Spiel mit den Geschlechter­rollen – insbe­sondere auch im Gegensatz zwischen den beiden Reichen – erweist sich als interes­santes Element, auch wenn ent­sprechende Anmer­kungen vielleicht doch etwas zu oft betont werden. Auch ohne immer aufs Neue wieder­holte aus­drück­liche Hinweise dürfte das dem Leser mittler­weile im Gedächt­nis sein.

Nach dem Prota­gonisten­wechsel zwischen Band 1 und 2 darf man gespannt sein, wie sich die Geschichte im 3. Band weiter­entwickelt.

 

Fazit:

Die überraschende Fokusänderung beleuchtet die beschrie­bene Welt in Band 2 aus einem anderen Blick­winkel.

 

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Kommentare

Emswashed kommentierte am 02. Oktober 2020 um 09:08

Das hört sich sehr interessant an und ist bestimmt einen Blick wert!